Am 59. Tag seiner Weltumseglung wurde Boris Herrmann vor der Küste Brasiliens von einem schweren Unwetter mit heftigem Regen, starkem Wind und hohen Wellen überrascht. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, traf ein Blitz seine Yacht „Malizia – Seaexplorer“ und legte wichtige Systeme lahm. In einem am Mittwoch veröffentlichten Video, aus dem die F.A.Z. zitiert, zeigte sich Herrmann sichtlich erschüttert: „So etwas habe ich in all meinen Jahren als Segler noch nie erlebt!“. Der Autopilot und weitere Instrumente fielen aus, das Boot trieb manövrierunfähig im Wasser.
Für die "Malizia - Seaexplorer" war es bereits der zweite Blitzeinschlag innerhalb eines Jahres, wie yacht.de berichtet. Der erste Vorfall im Mai 2024 in New York hatte deutlich größere Schäden verursacht. Auch dieses Mal sind elektrische Systeme betroffen und müssen repariert oder ersetzt werden. Herrmann zeigte sich jedoch erleichtert, dass zumindest die Batterien geladen werden können und der Wasserkocher funktioniert.
Der NDR präzisiert, dass sich der Vorfall in der Nähe von Cabo Frio ereignete. Mitten im Sturm setzte der Blitzschlag den Autopiloten und weitere Instrumente außer Gefecht. „Das Boot lag unkontrolliert auf dem Wasser“, beschrieb Herrmann die dramatische Situation. yacht.de berichtet, dass Herrmann mithilfe seines Teams an Land den Autopiloten und einige Windinstrumente wieder in Betrieb nehmen konnte. Radar und der wichtigste Bildschirm blieben jedoch defekt.
Der SegelReporter schildert die dramatischen Stunden nach dem Blitzeinschlag, in denen Herrmann mit dem Mast auf dem Wasser aufschlug und hektisch Reparaturen durchführen musste. Die F.A.Z. berichtet, dass Herrmann kurz zuvor bereits seinen 29 Meter hohen Mast besteigen musste, um einen Schaden an der Takelage zu beheben. Diese Aktion stellte für den unter Höhenangst leidenden Herrmann eine zusätzliche Belastung dar.
Trotz der technischen Probleme und der schwierigen Situation konnte Herrmann seine Position im Rennen behaupten. Am Mittwochmittag segelte er laut F.A.Z. auf Rang sechs, nur wenige Seemeilen hinter seinen Konkurrenten Sam Goodchild und Jérémie Beyou.
Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete über den Vorfall und zitierte Herrmann: „Das war einer der verrücktesten Tage, die ich auf dem Meer jemals hatte“. Der Artikel beschreibt die dramatischen Wetterbedingungen und die Auswirkungen des Blitzeinschlags auf die Yacht. Trotz des Schocks und der Schäden gelang es Herrmann, das Boot durch den Sturm zu navigieren und einige der wichtigsten Systeme wiederherzustellen.