19.10.2024
Hizbullahs Angriff auf Israel führt zu landesweitem Ausnahmezustand

Hizbullah startet Großangriff – Israel ruft Ausnahmezustand aus

Die Situation im Nahen Osten hat sich erneut zugespitzt, als die libanesische Hizbullah-Miliz einen groß angelegten Vergeltungsangriff auf Israel startete. Dieser Schritt erfolgt als Reaktion auf die Tötung eines hochrangigen Militärkommandeurs der Hizbullah, Fuad Schukr, der Ende Juli in Beirut bei einem israelischen Luftangriff ums Leben kam. Infolgedessen hat Israel den landesweiten Ausnahmezustand ausgerufen, der seit 6.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MESZ) für die nächsten 48 Stunden gilt, wie Verteidigungsminister Joav Galant bekannt gab.

Die Hizbullah gab an, mehr als 320 Raketen des Typs Katjuscha auf israelische Militärstützpunkte abgefeuert zu haben. Sicherheitskreise in Israel berichteten zunächst von mehr als 100 Raketen, die auf den Norden Israels abgefeuert wurden. Die libanesische Miliz erklärte, die "erste Phase" ihres Angriffs sei damit abgeschlossen. Diese Angriffe sind Teil eines umfassenderen Konflikts, der seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas im letzten Jahr immer wieder aufflammt.

In Reaktion auf die Angriffe der Hizbullah hat das israelische Militär Dutzende Stellungen der Miliz im Libanon angegriffen. Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari wurde festgestellt, dass sich die Hizbullah auf einen Raketenangriff auf Israel vorbereitete. Dutzende Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe waren im Einsatz, um Ziele anzugreifen, die als unmittelbare Bedrohung für die israelische Zivilbevölkerung angesehen wurden. Diese militärischen Maßnahmen wurden als Akt der Selbstverteidigung dargestellt.

Die israelische Armee warnte die Zivilbevölkerung im Süden Libanons, sich aus den Gefahrenzonen zu entfernen, da die Hizbullah einen umfassenden Angriff auf Israel vorbereite. Die andauernde Aggression der Hizbullah könnte sowohl das libanesische als auch das israelische Volk und die gesamte Region in eine weitere Eskalation hineinziehen, so die israelischen Militärs.

Der Verteidigungsminister Galant führte nach Beginn der Angriffe Gespräche mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin, um die Bedeutung der Vermeidung einer regionalen Eskalation zu betonen. Diese Gespräche sind Teil der Bemühungen, die Spannungen in der Region zu deeskalieren, insbesondere angesichts der Unterstützung, die die USA Israel bieten.

Zusätzlich zu den militärischen Maßnahmen hat der israelische Rettungsdienst landesweit die höchste Bereitschaftsstufe ausgerufen. Der Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv leitete ankommende Flüge auf andere Flughäfen um, und es wurden zunächst keine Abflüge genehmigt. Kurz darauf wurde jedoch bekannt gegeben, dass der Flughafen wieder geöffnet sei.

Die Spannungen zwischen Israel und der Hizbullah haben sich seit Beginn des Gaza-Kriegs im letzten Jahr erheblich verschärft. Die Hizbullah hat fast täglich Ziele im nördlichen Israel beschossen, während Israel regelmäßig Angriffe auf Hizbullah-Stellungen im Libanon durchführt. Die Situation wird weiter kompliziert durch die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, insbesondere die Rolle des Iran, der als Unterstützer der Hizbullah gilt.

Die USA, Ägypten und Katar sind in Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen involviert und hoffen, dass eine Einigung auch eine Eskalation des Konflikts mit der Hizbullah und dem Iran verhindern kann. Diese Gespräche sollen in Kairo fortgesetzt werden.

Die Entwicklungen in der Region bleiben angespannt, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation genau, um eine weitere Eskalation des Konflikts zu vermeiden.

Quellen: faz.net, ntv.de, t-online.de, rp-online.de, bild.de

Weitere
Artikel