8.1.2025
IMK Rezept Gegen Wirtschaftsschwäche

Deutschland: Vorschläge zur Ankurbelung der Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaft stagnierte im Jahr 2024, und die Prognosen für 2025 bleiben laut verschiedenen Experten verhalten. Wie die Zeit am 8. Januar 2025 berichtete, legte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung eine Studie mit konkreten Empfehlungen zur Belebung der Wirtschaft vor. Auch andere Medien wie der Tagesspiegel, die Süddeutsche Zeitung und der Trierische Volksfreund berichteten am selben Tag darüber.

Das IMK schlägt der Bundesregierung drei zentrale Handlungsfelder vor. Erstens: verstärkte staatliche Investitionen in die Infrastruktur. Investitionen in Schienen, Straßen, Stromnetze und Schulen sollen die Binnennachfrage ankurbeln und die deutsche Wirtschaft modernisieren. Zweitens empfiehlt das IMK einen zeitlich befristeten, staatlich subventionierten Brückenstrompreis für private Haushalte und Unternehmen, um den hohen und volatilen Strompreisen entgegenzuwirken. Langfristig soll der Netzausbau durch staatliche Kredite finanziert werden. Drittens fordert das Institut eine EU-weit koordinierte Industriepolitik, die wichtige Sektoren wie Mobilität, Energie, Halbleiter und Gesundheit bei der Transformation zu klimafreundlicheren Produktionsweisen unterstützt.

IMK-Direktor Sebastian Dullien unterstrich die Notwendigkeit neuer wirtschaftspolitischer Maßnahmen, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Wie die dpa am 8. Januar 2025 meldete, sieht Dullien die größte Herausforderung für die Bundesregierung darin, den Verlust strategisch wichtiger Industriezweige, wie der Automobilindustrie oder der Chemie- und Stahlbranche, zu verhindern.

Die Studie des IMK sieht die Gründe für die schwache Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre nicht in hohen Lohnkosten oder Sozialausgaben, sondern in veränderten globalen Rahmenbedingungen. Der Machtkampf zwischen den USA und China, die beide ihre Industrie- und Handelspolitik intensiviert haben, belastet die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Hinzu kommen die anhaltenden Folgen des durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten Energiepreisschocks. Auch die weiterhin hohen Zinsen bremsen die Konjunktur, so die Experten des IMK, welche die zurückhaltende Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank kritisieren.

Die Prognose des IMK für das deutsche Wirtschaftswachstum 2025 fällt mit 0,1 Prozent eher pessimistisch aus.

Über die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland hinaus beleuchten andere Artikel die Bedeutung von nachhaltigem Wirtschaftswachstum im globalen Kontext. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) betont auf seiner Webseite die Bedeutung von menschenwürdiger Arbeit und Wirtschaftswachstum im Rahmen der Agenda 2030 und der Sustainable Development Goals (SDGs). Das BMZ strebt unter anderem ein jährliches Wirtschaftswachstum von mindestens sieben Prozent in weniger entwickelten Ländern an.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-01/08/experten-praesentieren-ideen-fuer-wirtschaftsaufschwung
  • https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vorschlaege-fuer-mehr-wachstum-experten-praesentieren-ideen-fuer-wirtschaftsaufschwung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250108-930-337671
  • https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Experten-praesentieren-Ideen-fuer-Wirtschaftsaufschwung-629728.html
  • https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/finanzpolitik-diese-vorschlaege-fuer-mehr-wachstum-gibt-es/100012853.html
  • https://www.tagesspiegel.de/archiv/2025/01/08
  • https://www.volksfreund.de/nachrichten/wirtschaft/
  • https://www.bmz.de/de/agenda-2030/sdg-8
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