September 24, 2024
Kartoffelernte 2024: Rekordverdächtige Erträge in Sicht

Nahrungsmittel: Rekord-Kartoffelernte erwartet

Die Kartoffelernte in Deutschland für das Jahr 2024 wird voraussichtlich auf ein Rekordniveau steigen. Nach vorläufigen amtlichen Schätzungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird eine Ernte von etwa 12,7 Millionen Tonnen erwartet. Dies stellt einen Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und übertrifft den mehrjährigen Durchschnitt um 17 Prozent. Der Hauptgrund für diesen Anstieg ist die signifikante Erweiterung der Anbaufläche, die um neun Prozent auf 289.300 Hektar gewachsen ist – die größte Anbaufläche seit 2004.

Besonders in Niedersachsen, dem größten Kartoffelanbaugebiet Deutschlands, haben die Landwirte ihre Flächen ausgeweitet. Niedersachsen macht 48 Prozent der gesamten Kartoffelanbaufläche in Deutschland aus. Die Experten schätzen, dass in diesem Bundesland eine Ernte von voraussichtlich 6,3 Millionen Tonnen erreicht wird, was einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Gute Erträge trotz Herausforderungen

Die Erträge in diesem Jahr sind ebenfalls vielversprechend. Im bundesweiten Durchschnitt wird ein Ertrag von etwa 44 Tonnen pro Hektar erwartet. Dies liegt auf dem Niveau des Vorjahres und übertrifft den mehrjährigen Durchschnitt um sieben Prozent. Die Landwirte profitierten von günstigen Wachstumsbedingungen, die durch gefüllte Bodenwasservorräte begünstigt wurden. Diese Faktoren halfen, die anfänglichen Herausforderungen durch übermäßige Nässe im Frühjahr 2024 auszugleichen, die zu verzögerten Pflanzungen führten.

Dennoch gibt es auch Herausforderungen, die die Kartoffelernte beeinträchtigen könnten. Der zunehmende Druck durch die Krautfäule, eine Pilzerkrankung, die durch warm-feuchte Witterung begünstigt wird, könnte die Qualität der Kartoffeln in bestimmten Regionen beeinträchtigen. Das BMEL weist jedoch darauf hin, dass es derzeit zu früh ist, um eine endgültige Beurteilung der Erntequalität vorzunehmen.

Preisentwicklung und Marktbedingungen

Die Erzeugerpreise für Frühkartoffeln begannen im Jahr 2024 auf einem höheren Niveau als im Vorjahr. Allerdings führte das größere Angebot aus der Ernte zu einem raschen Rückgang der Preise. Es ist zu beachten, dass die endgültigen Ergebnisse der Kartoffelernte noch von den vorläufigen Schätzungen abweichen können, da bis jetzt erst 46 Prozent der insgesamt knapp 700 Probeflächen ausgewertet wurden.

Die Besondere Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) hat in Verbindung mit der Bodennutzungshaupterhebung die Aufgabe, frühzeitig Informationen über die Menge und Qualität der Ernte ausgewählter Fruchtarten zu liefern. Diese Daten sind entscheidend für die Einschätzung der Ernteergebnisse und helfen, die landwirtschaftliche Produktion besser zu planen.

Fazit

Die Prognosen für die Kartoffelernte 2024 sind vielversprechend und deuten auf eine Rekordernte hin, die durch eine größere Anbaufläche und günstige Wetterbedingungen begünstigt wird. Trotz der Herausforderungen, die durch Krankheiten und Wetterbedingungen entstehen können, bleibt die allgemeine Stimmung unter den Landwirten positiv. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die endgültige Erntequalität und die Auswirkungen auf den Markt zu bewerten.

Quellen: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dpa, Zeit Online.

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