Die Ford-Mitarbeiter in Köln sind in großer Sorge. Am Mittwoch werden, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) und die Zeit berichten, Einzelheiten zu den geplanten Jobkürzungen erwartet. Für den Vormittag ist eine Betriebsversammlung mit tausenden Teilnehmern angesetzt. Die Belegschaft bangt um ihre Arbeitsplätze, denn das Management plant bis Ende 2027 rund ein Viertel der Stellen am Standort Köln abzubauen. Derzeit beschäftigt Ford in Köln etwa 12.000 Mitarbeiter.
Welche Abteilungen konkret betroffen sein werden und wie viele Stellen genau gestrichen werden sollen, ist bislang noch nicht öffentlich bekannt. Der Betriebsrat will die Mitarbeiter in der Versammlung über die Details informieren, die ihm am Dienstag vom Management präsentiert wurden. Im Anschluss, um 13:30 Uhr, ist eine Pressekonferenz geplant. Radio Erft meldet, dass die IG Metall bereits massiven Widerstand gegen die Pläne angekündigt hat.
Ford produziert in Köln seit Kurzem zwei neue Elektroauto-Modelle. Deren Verkaufszahlen sind jedoch, wie die Zeit und das Mindener Tageblatt berichten, bisher eher gering. Neben der Produktion beherbergt der Standort Köln auch Abteilungen für Entwicklung, Verwaltung und Ersatzteile. Wie sich der Stellenabbau auf diese Bereiche verteilen wird, ist noch offen.
Der Stellenabbau bei Ford ist kein Einzelfall. Wie die Zeit berichtet, planen auch andere große Industrieunternehmen in Nordrhein-Westfalen Sparmaßnahmen. So soll die Stahlsparte von Thyssenkrupp bis Ende 2030 von 27.000 auf 16.000 Mitarbeiter schrumpfen. 5.000 Stellen sollen wegfallen und 6.000 verlagert werden. Auch hier kündigt die IG Metall, wie das Mindener Tageblatt berichtet, massiven Widerstand an. Die Betriebsräte von Thyssenkrupp Steel treffen sich am Mittwoch in Duisburg mit dem Management, anschließend findet um 13 Uhr ein Pressegespräch statt. Die Stimmung unter den Beschäftigten ist angespannt, Gewerkschaftsvertreter sehen das Vorgehen des Vorstands kritisch.
Wie die World Socialist Web Site (WSWS) berichtet, hat Ford in den vergangenen fünf Jahren bereits 7000 Stellen in Köln abgebaut. Die aktuellen Kürzungen stellen somit einen weiteren harten Schlag für die Belegschaft dar. Die WSWS kritisiert die Vorgehensweise von Management und Betriebsrat und sieht in den Sparprogrammen eine Opferung der Lebensgrundlage der Beschäftigten zugunsten der Aktionärsgewinne.
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