20.2.2025
Krankenkassen in der Krise: Milliardendefizit trotz steigender Beiträge
Krankenkassendefizite in Deutschland: Ein Überblick

Krankenkassendefizite in Deutschland: Ein Überblick

Die deutschen Krankenkassen verzeichnen wachsende Defizite, trotz steigender Beitragssätze. Wie die F.A.Z. berichtet, belief sich das Defizit im Jahr 2024 auf fast 6,1 Milliarden Euro – das zweithöchste Minus seit über 20 Jahren. Zum Vergleich: 2023 lag das Defizit bei 1,9 Milliarden Euro, während 2022 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis verzeichnet wurde. Das Rekorddefizit von 6,7 Milliarden Euro aus dem Corona-Jahr 2021 wurde damit beinahe erreicht. Die letzten nennenswerten Überschüsse gab es 2018.

Auch das Bundesgesundheitsministerium bestätigt die negative Entwicklung. Wie einer Pressemitteilung vom 6. Dezember 2024 zu entnehmen ist, erzielten die 95 gesetzlichen Krankenkassen in den ersten drei Quartalen 2024 ein Defizit von 3,7 Milliarden Euro. Die Finanzreserven sanken auf 4,7 Milliarden Euro, was lediglich 0,17 Monatsausgaben entspricht und damit unter der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben liegt.

Die Gründe für die angespannte Finanzlage sind vielfältig. Die F.A.Z. nennt steigende Kosten im Gesundheitswesen, insbesondere für Arzneimittel und Krankenhausbehandlungen. Letztere werden durch höhere Landesbasisfallwerte, Pflege- und Psychiatrieentgelte verteuert. Der Ersatzkassenverband VDEK, dessen Defizit sich 2024 auf 2,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelte, kritisiert laut F.A.Z. zudem den Rückgang der Herstellerrabatte für Arzneimittel und fordert eine „faire Preisgestaltung“. VDEK-Chefin Ulrike Elsner sieht die GKV-Finanzen "aus dem Lot" und fordert eine Reform der GKV- und Pflegefinanzierung. Ähnlich äußert sich AOK-Chefin Carola Reimann in der F.A.Z., die von einer „expansiven Ausgabenpolitik der vergangenen Jahre“ spricht und ein „Sofortprogramm zur kurzfristigen Stabilisierung der GKV-Finanzen“ fordert. Auch der Verband der Betriebskrankenkassen (BKK), der mit einem Minus von 1,4 Milliarden Euro rechnet, warnt vor weiteren Beitragssteigerungen im Jahr 2025. Wie das Ärzteblatt berichtet, sieht auch DAK-Chef Andreas Storm die Kassenlandschaft "am Rande der Insolvenz" und fordert ein Sofortprogramm der neuen Bundesregierung zur Stabilisierung der Kassen.

Wie der MDR berichtet, sieht DAK-Chef Andreas Storm die Finanzlage der Kassen als "katastrophal" an. Er warnt vor möglichen Insolvenzen und fordert von der neuen Bundesregierung ein Sofortprogramm zur Stabilisierung der Kassen. Als Gründe für das Defizit nennt er unter anderem gestiegene Kosten für Klinikbehandlungen, Arznei- und Heilmittel. Die Zusatzbeiträge wurden bereits zum Jahresbeginn auf ein Rekordniveau angehoben.

Die bereits beschlossenen Beitragserhöhungen scheinen somit nicht auszureichen, um die finanzielle Schieflage der Krankenkassen zu beheben. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag stieg zu Jahresbeginn 2025 von 1,7 auf 2,5 Prozent, wie die F.A.Z. berichtet. Seit 2022 hat sich der Zusatzbeitrag damit fast verdoppelt. Hinzu kommt der allgemeine Beitragssatz von 14,6 Prozent.

Verwendete Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/krankenkassenbeitraege-steigen-trotzdem-wachsen-die-defizite-110309125.html

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/gesetzliche-krankenkassen-defizit-100.html

https://www.aerzteblatt.de/news/krankenkassen-fahren-defizit-von-sechs-milliarden-ein-8a129533-504f-4984-a893-59b44bcd3665

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/finanzentwicklung-der-gkv-im-1-bis-3-quartal-2024-pm-06-12-2024.html

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