18.2.2025
ZLB muss wegen Haushaltskürzungen drastisch sparen
Haushaltskürzungen zwingen ZLB zu Einschnitten

Haushaltskürzungen zwingen ZLB zu Einschnitten

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) sieht sich aufgrund von Haushaltskürzungen gezwungen, ihr Angebot deutlich einzuschränken und Stellen abzubauen. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa berichtet, müssen im laufenden Jahr 2,2 Millionen Euro eingespart werden. In den Folgejahren drohen weitere Kürzungen in ähnlicher Höhe, so ZLB-Generaldirektor Volker Heller.

Konkret bedeutet das den Abbau von 30 der rund 300 Stellen. Die ZLB plant, Service-Angebote wie Literaturrecherche und Beratung an beiden Standorten in Mitte und Kreuzberg zu reduzieren. Auch die Beschaffung von Medien aus dem Magazin sowie Veranstaltungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, sollen eingeschränkt werden. Die Katalogisierung historischer Bestände und die Einstellung neuer Auszubildender werden vorerst ausgesetzt. Wie die ZLB auf ihrer Webseite mitteilt, lag das Kernbudget zuletzt bei etwas über 30 Millionen Euro.

Generaldirektor Heller bezeichnet die Einschnitte als "erheblichen Rückschritt in der fachlichen Entwicklung" und "mehr als bitter". Er warnt, dass bei weiteren Kürzungen über die Schließung eines der beiden Standorte – der Berliner Stadtbibliothek in Mitte oder der Amerika-Gedenkbibliothek in Kreuzberg – nachgedacht werden müsse. Laut ZLB zählte man zuletzt rund 1,2 Millionen Besucher pro Jahr. Wie Klaus Graf in seinem Blog "Archivalia" kritisiert, wurde der ZLB bereits in der Vergangenheit die Kontrolle über ihren Bestandsaufbau weitgehend entzogen. Die Auswahl an Fachliteratur werde durch externe Dienstleister bestimmt, was zu einer Abwertung der historisch gewachsenen Bestände führe. Auch der Deutsche Bibliotheksverband wird für seine Rolle bei dieser Entwicklung kritisiert.

Die Problematik der Erhaltung des schriftlichen Kulturguts, vor der auch die ZLB steht, wird in einem Artikel im "B.I.T.online" thematisiert. Darin wird die Bedeutung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) hervorgehoben. Diese wurde 2011 gegründet, um bundesweite Handlungsempfehlungen zum Schutz von Kulturgut zu erarbeiten. Die Finanzierung der KEK ist jedoch unsicher, da ihre Zukunft von politischen Entscheidungen abhängt. Ein weiteres Problem ist der Säurefraß im Papier, der Millionen von Büchern bedroht. Wie im Artikel beschrieben, können Bibliotheken die damit verbundenen Restaurierungskosten oft nicht alleine tragen.

Ein Beispiel für die Herausforderungen, vor denen Bibliotheken stehen, bietet ein Artikel der B.Z. aus dem Jahr 2012. Darin wird über die dreijährige Beurlaubung der damaligen ZLB-Chefin Claudia Lux berichtet, die in Katar beim Aufbau einer Bibliothek mitwirken sollte. Diese Beurlaubung führte zu Kritik und rechtlichen Bedenken, da die Stelle dadurch blockiert und nur kommissarisch besetzt werden konnte.

Ein Blogbeitrag der Staatsbibliothek zu Berlin informiert über eine technische Störung im Februar 2023, die zu Einschränkungen bei der Ausleihe, Bestellung und Rückgabe von Medien führte. Dies verdeutlicht die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Systemen und die damit verbundenen Risiken für den Bibliotheksbetrieb.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-02/18/zlb-schraenkt-angebote-nach-haushaltskuerzungen-deutlich-ein

https://www.zlb.de/ueber-uns/

https://archivalia.hypotheses.org/53493

https://b-i-t-online.de/heft/2015-02-nachrichtenbeitrag-koch.pdf

https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/wirbel-um-3-jahres-beurlaubung-fuer-lux

https://blog.sbb.berlin/stoerung_bibliothekskonto_2023-02-22/

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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