Brandenburg rüstet sich für Krisensituationen: Im ganzen Bundesland entstehen derzeit 326 Notunterkünfte, die im Katastrophenfall die Bevölkerung versorgen sollen. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, waren Ende 2024 bereits 50 dieser sogenannten "Katastrophenschutz-Leuchttürme" einsatzbereit. Das Innenministerium in Potsdam teilte dies auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion mit. Geplant ist der Aufbau von insgesamt 308 Einrichtungen nach einem Konzept des Innenministeriums, weitere 18 sollen von den Landkreisen und kreisfreien Städten errichtet werden.
Das Konzept des Innenministeriums und der kommunalen Katastrophenschutzbehörden sieht vor, dass in jeder Verbandsgemeinde, amtsfreien Gemeinde, Stadt und jedem Amt in den Landkreisen und kreisfreien Städten mindestens ein "Leuchtturm" pro Ortsteil errichtet wird. Damit soll gewährleistet sein, dass die Standorte wohnortnah erreichbar sind. Wie die Zeit weiter ausführt, stellte das Land den Landkreisen und kreisfreien Städten 40 Millionen Euro für die Schutzeinrichtungen zur Verfügung. Zusätzlich wurden unter anderem Netzersatzanlagen, mobile Heizungen und Tankanlagen zentral beschafft. Beschaffungen, die darüber hinausgehen, müssen von den Kommunen selbst veranlasst werden.
Die "Leuchttürme" sollen der Bevölkerung im Falle eines großflächigen und langanhaltenden Stromausfalls als zentrale Anlaufstelle für mehrere Stunden dienen, so das Innenministerium. Wie die BZ Berlin berichtet, sollen die Bürgerinnen und Bürger dort Erste Hilfe und Trinkwasser erhalten sowie die Möglichkeit haben, Notrufe abzusetzen und ihre Handys aufzuladen. Auch Hilfsmaßnahmen für Menschen mit Behinderungen sind vorgesehen. Die Einrichtungen sollen zudem als zeitlich begrenzte Wärmeinseln dienen.
Der erste Katastrophenschutz-Leuchtturm Brandenburgs wurde Ende Juli 2024 in der Turnhalle einer Grundschule in Cottbus eingeweiht. Die Stadt Cottbus listet auf ihrer Webseite detailliert die Standorte ihrer "Katastrophenschutz-Leuchttürme" und der zusätzlich eingerichteten "Katastrophenschutz-Informationspunkte" auf. Letztere bieten reduzierte Leistungen wie die Annahme von Notfallmeldungen und die Bereitstellung von Informationen. Auch der Landkreis Oberhavel, wie auf der Webseite des Landkreises zu lesen ist, plant den Aufbau von 20 Leuchttürmen. Diese sollen unter anderem mit Notstrom, Erste-Hilfe-Ausstattung, Trinkwasser und Kommunikationsmitteln ausgestattet werden. Einer dieser Leuchttürme wird das neue kreiseigene Technik- und Ausbildungszentrum für die Feuerwehren und den Katastrophenschutz in Oranienburg sein.
Eine Übersicht der geplanten Verteilung der Katastrophenschutz-Leuchttürme auf die Landkreise und kreisfreien Städte findet sich auf der Webseite von Günter Baaske, Mitglied des Landtages Brandenburg.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/11/brandenburg-erhaelt-ueber-320-katastrophen-stuetzpunkte
https://www.bz-berlin.de/ticker/brandenburg-erhaelt-ueber-320-katastrophen-stuetzpunkte
https://www.cottbus.de/stadtverwaltung/d31/feuerwehr/energiekrise/katastrophenschutz-leuchttuerme_und_-informationspunkte.html
https://www.oberhavel.de/Politik-und-Verwaltung/Verwaltungsstruktur/B%C3%BCro-des-Landrates/Presse-und-%C3%96ffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/Zwanzig-Leuchtt%C3%BCrme-f%C3%BCr-den-Katastrophenschutz.php?object=tx,2244.1.1&ModID=7&FID=2244.95590.1&NavID=2244.87.1
https://www.guenter-baaske.de/wp-content/uploads/sites/8/2023/06/Uebersicht_kats.pdf
https://www.stgb-brandenburg.de/service/entschliessungen/2023/aufbau-sog-katastrophenschutz-leuchttuerme-im-land-brandenburg/