Pottwal-Bergung auf Sylt: Ein Glücksfall für die Wissenschaft
Pottwal-Bergung auf Sylt: Ein Glücksfall für die Wissenschaft
Ein toter Pottwal wurde am Strand von Sylt geborgen. Der Fund des über 14 Meter langen Tieres im Hörnumtief vor Sylt, wie der NDR berichtete, ist für die Wissenschaft ein Glücksfall. Wie die F.A.Z. schrieb, bietet der Kadaver wertvolle Forschungsmöglichkeiten, da über das Leben junger, männlicher Pottwale wenig bekannt ist. Joseph Schnitzler vom Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung in Büsum erklärte gegenüber der F.A.Z., dass das meiste Wissen über diese Altersklasse noch aus der Zeit des Walfangs stammt.
Der Wal wurde am Montag von einem niederländischen Muschelfischer in den Hafen von Hörnum geschleppt, wie die F.A.Z. berichtete. Wissenschaftler reisten an, um den Wal zu untersuchen. Sie nahmen Gewebeproben, maßen die Speckdicke, untersuchten das Muskelgewebe und sicherten den Mageninhalt, wie die F.A.Z. weiter ausführte. Ein Auge wurde an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin geschickt.
Die Bergung des Wals war eine logistische Herausforderung. Wie Wolf Paarmann, Sprecher des Landesbetriebs Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN), gegenüber der F.A.Z. erklärte, bestand die Sorge, dass der Wal ins Watt rutschen und dort verwesen könnte. Ein Abtransport von dort wäre unmöglich gewesen. Mit schwerem Gerät wurde der Wal an den Strand gezogen. Die Polizei sperrte den Strand großräumig ab, um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten, die das Geschehen mit großem Interesse verfolgten.
Die Medienberichte über eine Explosionsgefahr des Kadavers, wie beispielsweise vom WDR, hält Paarmann für übertrieben. Wie er der F.A.Z. mitteilte, sei dies unwahrscheinlich gewesen. Der starke Verwesungsgeruch stellte jedoch eine Belastung dar.
Da ein Abtransport im Ganzen nicht möglich war, wurde der Wal am Strand zerlegt. Wie der NDR berichtete, zerlegte Timo Arp von der Tierkörperbeseitigung den Kadaver mit einer Kettensäge. Die acht Teile wurden in Container verladen und per Lastwagen und Zug aufs Festland transportiert, von wo aus sie zur Tierkörperbeseitigungsanlage nach Jagel bei Schleswig gelangten. Wie die F.A.Z. berichtete, wird dort das Tierfett zur Biodieselherstellung und das Tiermehl als Rohstoff für die Zementproduktion verwendet.
Die Todesursache des Wals ist noch unklar. Wie das ZDF berichtete, dauern die Untersuchungen noch an. Laut F.A.Z. verirren sich Pottwale immer wieder in die Nordsee. Es gibt verschiedene Theorien darüber, warum sich die Tiere verirren, darunter Sonnenstürme, die das Magnetfeld der Erde stören, veränderte Meeresströmungen, Lärm von Schiffen und Ölbohrplattformen sowie die Verschmutzung der Meere. Sobald die Wale in der Nordsee sind, finden sie nicht mehr hinaus, so Schnitzler gegenüber der F.A.Z..
Verwendete Quellen:
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.