Der Milliardär Klaus-Michael Kühne hat sich in einem Interview, das die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 16.11.2024 veröffentlichte (FAZ, 16.11.2024), erneut kritisch über die deutsche Politik geäußert. Er bezeichnete die Ampelregierung als „schwach“ und äußerte sich besorgt über die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Neben der politischen Lage sprach Kühne auch über persönliche Themen, wie seinen Gesundheitszustand und seine Nachlassplanung.
Kühne, der im Interview sein Alter von 87 Jahren erwähnt, gab Einblicke in seine gesundheitlichen Probleme. Ein Fußleiden schränke ihn aktuell ein, doch betonte er seinen Kampfgeist und seinen klaren Verstand. Trotz der gesundheitlichen Einschränkungen richte sich sein Blick nach vorn. Die Verwaltung seiner privaten Holding, die unter anderem Mehrheiten an Kühne + Nagel und Beteiligungen an Hapag-Lloyd, Lufthansa, Brenntag, Flix und Aenova hält, sowie zahlreiche Immobilien und Hotels umfasst, halte ihn neben seiner Stiftung in Bewegung.
Ein zentrales Thema des Interviews war die Zukunft der Kühne-Stiftung. Das geschätzte Vermögen der Holding von 35 Milliarden Euro soll nach Kühnes Tod in die Stiftung übergehen, die damit zu einer der größten Stiftungen Europas aufsteigen würde. Kühne zeigte sich zuversichtlich, was die personelle Aufstellung der Stiftung angeht. Der zwölfköpfige Stiftungsrat, dem unter anderem der ehemalige Bundesbankpräsident Jens Weidmann angehört, sei gut aufgestellt. Die Nachfolge von Kühne als Präsident des Stiftungsrats soll sein langjähriger Vertrauter Thomas Staehelin antreten, der jedoch bereits 77 Jahre alt ist. Kühne bestätigte, dass dies eine Übergangslösung sei und es bereits mehrere Kandidaten für die darauffolgende Nachfolge gebe. Auch Thomas Buberl, Vorstandsvorsitzender von AXA, der ebenfalls im Stiftungsrat sitzt, sei ein möglicher Kandidat. Entscheidend sei die Weiterführung der Stiftung im bisherigen Geist, insbesondere der Erhalt und die Weiterentwicklung des Portfolios mit Kühne + Nagel als Kern.
Die Kühne-Stiftung verteilt aktuell jährlich 35 bis 40 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke in den Bereichen Logistiklehre, medizinische Forschung, Kultur und Klimaforschung. Mit dem erwarteten Anstieg der Ausschüttungen auf über eine Milliarde Euro jährlich nach Kühnes Tod könnten die Fördermittel deutlich steigen. Kühne betonte, dass die Stiftung weiterhin auf die bisherigen Förderbereiche fokussieren werde, schloss aber einen weiteren Schwerpunkt nicht aus. Man sei jedoch wählerisch und wolle sich nicht verzetteln.
Kühne, der sich selbst als politisch interessiert bezeichnet, gab an, zu Wahlzeiten Spenden an Parteien zu leisten, vor allem an die CDU, aber auch an die FDP. Zum Wahlsieg von Donald Trump in den USA äußerte er sich besorgt und bezeichnete ihn als „beängstigend“ und „gefährlich“.
Das Interview mit Klaus-Michael Kühne in der FAZ (FAZ, 16.11.2024) behandelte noch weitere Themen, darunter Kühnes Verluste durch die Benko-Pleite, die Entwicklungen bei der Lufthansa und die Nazivergangenheit seiner Familie.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 16.11.2024: „Klaus-Michael Kühne: „Benko hat mich um den Finger gewickelt““ (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/klaus-michael-kuehne-benko-hat-mich-um-den-finger-gewickelt-110113955.html)
- newstral.com: „Klaus-Michael Kühne: „Die Ampelregierung war immer schwach““ (https://newstral.com/de/article/de/1260256806/klaus-michael-k%C3%BChne-die-ampelregierung-war-immer-schwach)
- wisu.de (https://www.wisu.de/index.php)
- allnewseu.eu (https://www.allnewseu.eu/2019/01/blog-post.html)