Nach dem Brand eines Kühlturms auf dem ehemaligen Zechengelände Heinrich Robert in Hamm am vergangenen Montag können die Anwohner vorerst aufatmen. Wie die RAG und die Stadt Hamm nach einer Bürgerversammlung und Pressekonferenz mitteilten, haben Messungen in den sieben evakuierten Nachbarhäusern bisher keine Schadstoffbelastungen ergeben. Bei dem Brand waren asbesthaltige Bruchstücke freigesetzt worden, was zu großer Besorgnis in der Bevölkerung geführt hatte. Wie die Zeit berichtet, wurden bei den Messungen keine Schadstoffe festgestellt (Zeit Online, 08.11.2024).
Trotz der positiven Ergebnisse stehen noch weitere vorgeschriebene Messungen in allen Räumen der betroffenen Häuser sowie die Reinigung der Dächer aus. Stadt und RAG rechnen laut einer Mitteilung mit einer Freigabe durch die Gutachter in der zweiten Hälfte der kommenden Woche. Auch eine nahegelegene Schule, die ebenfalls von dem Asbestniederschlag betroffen war, wird derzeit nass gereinigt und in allen Räumen beprobt. Voraussichtlich ab Montag, den 11. November, soll der Präsenzunterricht dort wieder aufgenommen werden. Bis dahin findet weiterhin Distanzunterricht statt.
Der Brand am Montagnachmittag hatte dazu geführt, dass Staub und asbesthaltige Bruchstücke aus dem Kühlturm in die Luft geschleudert wurden und auf umliegende Häuser und Grundstücke niedergingen. Auf dringende Empfehlung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wurden daraufhin sieben Wohnhäuser evakuiert. 24 Bewohner, darunter vier Kinder, mussten vorübergehend in Hotels oder bei Bekannten unterkommen.
Am Donnerstag hatten Untersuchungen gezeigt, dass sich die Asbestreste weiter verbreitet hatten als ursprünglich angenommen. Weitere Haussperrungen wurden jedoch nicht verhängt. Die RAG betonte, weiterhin jeder Meldung über neu gefundene Brandreste nachzugehen. Gefundene Bruchstücke werden von Gutachtern überprüft und gegebenenfalls durch eine Spezialfirma entsorgt. Für entsprechende Meldungen hat die RAG eine Hotline eingerichtet. RAG-Bereichsleiter Joachim Löchte versicherte, dass der entstandene Schaden reguliert werde und zeigte sich erleichtert, dass bei dem Brand keine Personen verletzt wurden. Zur Brandursache konnten bisher noch keine Angaben gemacht werden.
Der durch das Feuer zerstörte Kühlturm befand sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Heinrich Robert, die 2010 stillgelegt wurde. Das Gelände wird heute unter dem Namen „Creativrevier“ als Kultur- und Veranstaltungszentrum genutzt.
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