17.10.2024
Landesseniorenrat fordert mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

Der Landesseniorenrat spricht sich für eine stärkere Entlastung von pflegenden Angehörigen aus. Wie die Zeit am 17. Oktober 2024 berichtete, betonte Geschäftsführer Jan Steinhaußen die Notwendigkeit, Versorgungslücken zu schließen, pflegerische Angebote besser zu vernetzen und die Erstellung von Pflegeplänen zu erleichtern.

Laut Steinhaußen würden 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut, was zu einer steigenden Belastung der Angehörigen führe. Die hohen Kosten und das knappe Angebot an Pflegedienstleistungen würden dazu führen, dass immer mehr Menschen diese nicht mehr in Anspruch nehmen könnten. Die Schaffung einer besseren Infrastruktur für pflegende Angehörige sei daher dringend notwendig.

Konkret schlägt der Landesseniorenrat die Einführung eines Landespflegegesetzes vor, das den Kommunen mehr Verantwortung im Bereich der Pflege übertragen soll. Zusätzlich fordert er ein staatliches Förderprogramm für die Pflege sowie verstärkte Investitionen in Präventionsmaßnahmen und alternative Wohnformen, um Alternativen zur Heimunterbringung zu schaffen.

Steinhaußen zog eine überwiegend positive Bilanz der Ära der geschäftsführenden Sozialministerin Heike Werner (Linke). Besonders hervorzuheben seien die Einführung von Dorfkümmerern und Seniorenbüros sowie die Etablierung einer Landesgesundheitskonferenz, die die Themen Prävention und Gesundheitsförderung in den Vordergrund gerückt habe. Auch in der Familienpolitik sei die Bilanz sehr positiv. Kritisiert wurde hingegen das Scheitern eines Gesetzes für den öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Pandemie habe gezeigt, dass es in vielen Gesundheitsämtern Mängel gebe, die nun behoben werden müssten.

Die zunehmende Belastung pflegender Angehöriger ist ein wichtiges Thema, das auch von anderen Institutionen und Experten aufgegriffen wird. Verschiedene Studien und Berichte belegen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland stetig steigt und damit auch der Bedarf an Unterstützung für pflegende Angehörige.

Neben den vom Landesseniorenrat vorgeschlagenen Maßnahmen werden in der politischen und gesellschaftlichen Debatte weitere Ansätze diskutiert, wie beispielsweise die bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, die finanzielle Unterstützung pflegender Angehöriger oder der Ausbau von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten.

Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Schritte die Politik in Zukunft unternehmen wird, um pflegende Angehörige zu entlasten und die häusliche Pflege zu stärken.

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