Christian Lindner, FDP-Chef, kämpft im Wahlkampfendspurt um den Wiedereinzug seiner Partei in den Bundestag. Wie die FAZ berichtet, sieht er die FDP derzeit mit einem Mobilisierungsproblem konfrontiert. Bei einer Veranstaltung der FAZ mit dem Titel „Fragen Sie die Spitzenkandidaten“ betonte er die Notwendigkeit des Bürokratieabbaus und kritisierte die hohen Staatsausgaben. Wie vom Standard berichtet, sieht Lindner Deutschland als viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt mit einer zu hohen Staatsquote. Er sehe kein Mangel an öffentlichen Mitteln, sondern einen Mangel an Disziplin im Umgang damit.
Im Gespräch mit den FAZ-Lesern äußerte Lindner konkrete Vorschläge zum Bürokratieabbau, wie die Streichung von 100 der 700 Bundesbehörden und die Zusammenlegung von Ministerien. Wie die Zeit eine Meldung aus der DPA wiedergab, sprach Lindner von „schweren Werkzeugen“, die nötig seien, um den Staatsapparat zu verschlanken. Er griff damit die Metapher des argentinischen Präsidenten Milei auf, ohne jedoch den Begriff „Kettensäge“ explizit zu nennen.
Lindner hofft, wie die FAZ berichtet, auf einen „Ketchup-Effekt“ in den Umfragen. FDP-Wähler seien rational und ließen sich vom Argument der verlorenen Stimme beeinflussen. Eine Allensbach-Umfrage, die in der FAZ veröffentlicht wurde, sieht die FDP bei fünf Prozent. Lindner betont die Bedeutung dieses Ergebnisses, da 4,9 versus fünf Prozent bei der FDP die Republik verändern würden. Er sieht die FDP als Bollwerk gegen eine mögliche Schwarz-Grüne Koalition und appelliert an die Wähler, der FDP ihre Bekenntnisstimme zu geben. Wie im Plenarprotokoll des Deutschen Bundestages festgehalten, hat die FDP eine Zusammenarbeit mit den Grünen in der nächsten Bundesregierung ausgeschlossen. Lindner bekräftigte dies bei der FAZ-Veranstaltung, schränkte jedoch ein, dass dieser Ausschluss nicht für die kommunale Ebene gelte.
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