Die Debatte um das Bürgergeld und die Arbeitsbereitschaft von Leistungsempfängern ist ein wiederkehrendes Thema in der deutschen Politik. Besonders Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender, positioniert sich hier prominent. Wie die Zeit in einer Meldung der dpa vom 17. Februar 2025 wiedergab, kündigte Merz im Rahmen der ARD-„Wahlarena“ an, dass unter einer unionsgeführten Regierung „diejenigen, die nicht arbeiten, aber arbeiten können, in Zukunft kein Bürgergeld mehr bekommen“ würden. Er betonte die Notwendigkeit, „die Ärmel aufzukrempeln“ und für den wirtschaftlichen Aufschwung mit anzupacken. Dabei sprach er sich auch für Steuersenkungen aus, um „mehr Netto vom Brutto“ zu ermöglichen.
Die Frage, ob und inwieweit das Bürgergeld Arbeitsanreize mindert, wird kontrovers diskutiert. Wie der Merkur am 19. Januar 2024 berichtete, sah Steffi Ebert, Leiterin des Jobcenters Schmalkalden-Meiningen, die Erhöhung des Bürgergeldes kritisch. Sie gab an, dass die Vermittlung von Langzeitleistungsbeziehenden in vielen Fällen „aussichtslos“ sei, unabhängig von der Höhe des Bürgergeldes. Oftmals lägen komplexe Probleme wie Schulden, Sucht oder gesundheitliche Einschränkungen vor. Sie betonte, dass es schwierig sei zu beurteilen, wer tatsächlich arbeitsunwillig ist. Das IAB stellte fest, dass die Zahl der Leistungskürzungen wegen Arbeitsverweigerung im Verhältnis zu allen Leistungskürzungen eher gering ist.
Auch die Frage nach der Arbeitsbereitschaft von Geflüchteten spielt in der Diskussion eine Rolle. Die Junge Freiheit berichtete am 17. August 2016 über einen Fall in Waldenburg (Sachsen), wo Asylbewerber angeblich gemeinnützige Arbeit verweigerten, mit der Begründung, sie seien „Gäste von Frau Merkel“. Der Bürgermeister der Stadt, Bernd Pohlers, äußerte sich dazu im Amtsblatt. Der Vorfall sorgte in der Bevölkerung für Diskussionen.
Ein Artikel im Baffler vom 19. September 2014 thematisiert den weitverbreiteten „Arbeitsfetisch“ und argumentiert, dass in einer Zeit zunehmender Automatisierung die Verknüpfung von Arbeit und sozialem Status überdacht werden müsse. Der Autor plädiert für eine Reduzierung der Arbeitszeit und eine Abkehr vom Arbeitsfetisch.