19.10.2024
Lufthansa und Verdi Ringen um Kompromiss im Bodenpersonal-Tarifkonflikt
Im Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals gehen die Verhandlungen in eine weitere Runde. Die Vertreter der Gewerkschaft Verdi und des Unternehmens saßen bis in die späten Nachtstunden zusammen, um in Frankfurt am Main eine Einigung zu erzielen. Ein konkretes Ergebnis stand zu Beginn des heutigen Tages noch aus, doch die Parteien zeigten sich entschlossen, im Laufe des Tages weiter an einer Lösung zu arbeiten. Die Auseinandersetzung zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft Verdi betrifft mehr als 20.000 Beschäftigte des Bodenpersonals, deren Arbeitsbedingungen und Gehälter zur Debatte stehen. Nach Abschluss des zweiten Warnstreiks, der zu rund 1000 Flugausfällen führte, konzentrierten sich die Beteiligten darauf, einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten akzeptabel ist. Die Warnstreiks, die bereits am 7. und 8. Februar 2024 für erhebliche Störungen im Flugbetrieb der Lufthansa sorgten, waren ein deutliches Zeichen der Beschäftigten, ihre Forderungen durchzusetzen. Die Streikmaßnahmen fanden an wichtigen Drehkreuzen wie München und Frankfurt statt, betrafen aber auch andere Standorte wie Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart. Verdi hatte zuvor am 1. Februar einen bundesweiten Warnstreik der Luftsicherheitsleute organisiert, der ebenfalls für eine massive Anzahl an Flugausfällen verantwortlich war. Parallel zu den Gesprächen mit der Lufthansa werden auch die Verhandlungen zwischen Verdi und den Luftsicherheitsunternehmen in Berlin fortgesetzt. Hierbei geht es um die Arbeitsbedingungen und Gehälter von rund 25.000 Beschäftigten, die für die Kontrolle von Passagieren und Gepäck an deutschen Flughäfen zuständig sind. Die Lufthansa hatte im Vorfeld ein neues Angebot vorgelegt, das allerdings von der Gewerkschaft nicht als ausreichend angesehen wurde. Unter anderem wurde die erste von zwei vorgeschlagenen Gehaltserhöhungen von Dezember 2024 auf März des gleichen Jahres vorgezogen und eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro sollte schneller ausgezahlt werden. Bei einer Laufzeit von 28 Monaten – drei Monate länger als ursprünglich vorgesehen – sollten die Gehälter um zehn Prozent steigen. Verdi hingegen forderte eine Laufzeit von zwölf Monaten mit einer Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent sowie die Inflationsausgleichsprämie. Die bisherigen Warnstreikwellen des Lufthansa-Bodenpersonals waren jeweils knapp länger als ein Tag und führten zu Hunderten von Flugausfällen. Sollten die Verhandlungen zu keiner Einigung führen, ist es möglich, dass die Beschäftigten erneut zu Arbeitskampfmaßnahmen aufgerufen werden. Die aktuellen Gespräche sind entscheidend für die Zukunft der Tarifverhandlungen. Es bleibt abzuwarten, ob die verhandelnden Parteien in der Lage sein werden, eine Lösung zu finden, die die Interessen der Beschäftigten und des Unternehmens in Einklang bringt und weitere Streiks verhindert.
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