Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet bundesweit die geringste Anzahl an Stiftungen. Wie die Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) anlässlich des Landesstiftungstages in Stralsund mitteilte, gibt es aktuell 188 Stiftungen im Bundesland. Dies ist bemerkenswert, da selbst das deutlich kleinere Saarland mit einem Drittel weniger Einwohnern laut seinem Stiftungsverzeichnis über mehr als 190 Stiftungen bürgerlichen Rechts verfügt, wie die Zeit am 16. November 2024 berichtete.
Trotz der geringen Anzahl an Stiftungen gibt es positive Entwicklungen. In den vergangenen 24 Monaten ist die Zahl der Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern um neun gestiegen. Justizministerin Bernhardt äußerte sich optimistisch, dass bis zum Jahresende weitere Stiftungen hinzukommen könnten, da die Genehmigungsverfahren in der Stiftungsaufsicht noch laufen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete ebenfalls über diese Entwicklung am 16. November 2024.
Die bestehenden Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern engagieren sich in vielfältigen Bereichen. Beispiele hierfür sind:
- Die Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur mit Sitz in Greifswald - Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern-Stiftung mit Sitz in Schwerin - Die Dreikönigsstiftung in Neubrandenburg - Zahlreiche Bürgerstiftungen, von Wismar bis Vorpommern, die sich aus vielen kleinen Beiträgen zusammensetzen.Stiftungen sind ein wichtiger Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen erläutert auf seiner Internetseite, dass ein Stifter sich langfristig für einen gemeinnützigen Zweck engagiert und dazu sein Vermögen in eine Stiftung einbringt. Rund zwei Drittel der Stifter in Deutschland sind Privatpersonen, aber auch Organisationen betätigen sich als Stifter. Mit der Errichtung einer Stiftung trennt sich der Stifter dauerhaft von seinem Vermögen. Die Erträge aus diesem Kapital werden dann für die vom Stifter festgelegten gemeinnützigen Zwecke verwendet.
Justizministerin Bernhardt betonte die unverzichtbare Rolle von Stiftungen für das gesellschaftliche Leben. Sie engagieren sich in Bereichen wie Bildung, Kultur, Wissenschaft, Soziales und Umwelt und tragen zur Vielfalt Mecklenburg-Vorpommerns bei. Als Ministerin der Stiftungsaufsicht und Teil der rot-roten Landesregierung möchte sie die Arbeit der Stiftungen wertschätzen und bestmöglich unterstützen. Der jährliche Stiftungsempfang dient dazu, neue Stifter zu gewinnen und bestehende Stifter miteinander zu vernetzen, wie auch die Ostseewelle berichtete.
Die geringe Anzahl an Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu anderen Bundesländern wirft Fragen nach den Ursachen und möglichen Lösungsansätzen auf. Ein Interview mit Franz-Martin Schäfer, Justiziar der Ehrenamtsstiftung MV, das auf der Webseite des Bundesverbands Deutscher Stiftungen veröffentlicht wurde, beleuchtet die Besonderheiten der Stiftungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und die Herausforderungen, die sich aus der historischen Entwicklung und den geringeren finanziellen Ressourcen ergeben. Schäfer betont die Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement, Kooperationen und Netzwerken, um eine lebendige Stiftungslandschaft zu etablieren. Die Pressemitteilung des Ministeriums für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern vom 20. März 2024 unterstreicht die Bemühungen der Landesregierung, die Gründung neuer Stiftungen zu fördern und ein Netzwerk für Neustifter zu schaffen.
Quellen: