Die Nachfrage nach psychoonkologischer Unterstützung für Krebspatienten und deren Angehörige steigt in Thüringen kontinuierlich. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Thüringen, berichtet, wurden im Jahr 2024 über 4.600 Beratungen durch die Thüringische Krebsgesellschaft durchgeführt. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den rund 4.000 Beratungen im Jahr 2023 und den gut 2.800 Beratungen im Jahr 2022 dar, welches noch stark von der Corona-Pandemie geprägt war.
Die Thüringische Krebsgesellschaft unterhält laut ihrer Website zwei zentrale Beratungsstellen in Jena und Mühlhausen, ergänzt durch mehrere Außenstellen im gesamten Bundesland. Wie die Zeit berichtet, ermöglichen diese Standorte persönliche Gespräche, telefonische Beratungen und Videochats. Die angebotenen Leistungen umfassen unter anderem vertrauliche Gespräche, psychologische Begleitung, Unterstützung für Angehörige, Beratung für erkrankte Eltern und deren Kinder sowie Informationen zu Ernährung, Sozialrecht und Rehabilitation, wie auf der Webseite der Thüringischen Krebsgesellschaft erläutert wird.
Jährlich erhalten in Thüringen über 12.000 Menschen die Diagnose Krebs, am häufigsten Brust- und Prostatakrebs. Laut Zeit-Artikel, der sich auf die dpa-Meldung bezieht, führt der Diagnoseschock, die damit verbundenen Ängste und die körperlichen Belastungen der Therapie bei vielen Betroffenen zu psychischen Problemen. Auch Familienangehörige sind durch die Erkrankung belastet und benötigen oftmals professionelle Hilfe im Umgang mit Angst, Trauer und dem Thema Sterben. Astrid Heßmer, Geschäftsführerin der Thüringischen Krebsgesellschaft, betont in der dpa-Meldung, dass zunehmend Familien mit Kindern betroffen sind, da immer öfter junge Menschen an Krebs erkranken.
Laut dpa-Meldung in der Zeit sieht Astrid Heßmer einen Grund für den Anstieg der Beratungszahlen darin, dass Ärzte den Bedarf an psychologischer Unterstützung bei ihren Patienten frühzeitiger erkennen. Gleichzeitig hätten die Ärzte während der Krebstherapie selbst weniger Zeit für ausführliche Gespräche und verweisen daher schneller an spezialisierte Stellen. Zertifizierte Tumorzentren verfügen meist über eigene Psychoonkologen, während kleinere Kliniken laut Artikel oft mit niedergelassenen Psychologen zusammenarbeiten. Am Universitätsklinikum Jena steht ebenfalls eine Ambulante Krebsberatungsstelle zur Verfügung, die laut ihrer Webseite kostenfreie und vertrauliche Unterstützung für Betroffene und Angehörige in allen Krankheitsphasen anbietet.
Neben der psychologischen Betreuung bietet die Thüringische Krebsgesellschaft auch Beratung zu rechtlichen und sozialen Fragen an. Wie auf der Webseite der Organisation ausgeführt wird, umfasst dies beispielsweise Informationen zur Schwerbehinderung, Erwerbsminderungsrente, Pflegegeld und medizinischer Rehabilitation. Auch die Thüringen-Kliniken bieten, wie auf ihrer Webseite beschrieben, am Standort Saalfeld psychoonkologische Unterstützung für Krebspatienten und ihre Angehörigen an.
Am Weltkrebstag, der jährlich am 4. Februar stattfindet, informieren Ärzte, Krankenhäuser, Krankenkassen und medizinische Fachgesellschaften über Krebsvorsorge, Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten. Die Thüringische Krebsgesellschaft konzentriert sich dabei laut dpa-Meldung in der Zeit insbesondere auf die Sensibilisierung von Jugendlichen im Alter von 12 und 13 Jahren für frühzeitige Prävention und Selbstuntersuchungen.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/03/mehr-krebspatienten-erhalten-psychologische-hilfe
https://www.thueringische-krebsgesellschaft.de/krebsberatung.html
https://www.thueringen-kliniken.de/pflege/sozialdienst-ueberleitungsmanagement-entlassungsmanagement/psychoonkologischer-dienst
https://www.uniklinikum-jena.de/tz/AmbulanteKrebsberatung-path-1556,1588.html