5.12.2024
Mehr Sicherheit im Magdeburger ÖPNV Sicherheitsteams im Einsatz

Mehr Sicherheit für Fahrgäste in Magdeburg geplant

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) reagieren auf zunehmende Übergriffe in Bussen und Bahnen mit dem Einsatz von Sicherheitsteams. Ziel ist es, das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste, vor allem abends und nachts, zu verbessern und die Anzahl der Vorfälle zu verringern. Die "Zeit" berichtete am 5. Dezember 2024 über diese Maßnahme als Reaktion auf die steigende Kriminalität im öffentlichen Nahverkehr.

Die MVB folgen damit dem Beispiel anderer Verkehrsbetriebe in Sachsen-Anhalt. Die Hallesche Verkehrs AG (Havag) setzt bereits erfolgreich Sicherheitsdienste ein und hat Anfang des Jahres eine "schnelle Einsatztruppe" eingeführt. Dieses dreiköpfige Team kann vom Fahrpersonal angefordert werden und soll schnellstmöglich eingreifen. Laut "Zeit" sind die Erfahrungen mit dem Sicherheitsdienst generell positiv.

Das Innenministerium Sachsen-Anhalt registrierte in den letzten Jahren einen Anstieg der Übergriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln und an Haltestellen. Im Jahr 2022 wurden fast 820 Straftaten in diesem Bereich gezählt, insbesondere Körperverletzungen und sexuelle Belästigungen nahmen stark zu. Diese Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf zur Verbesserung der Sicherheit im ÖPNV.

Eine MDR-Umfrage vom 23. April 2023 am Magdeburger Hauptbahnhof zeigte, dass sich viele Fahrgäste, besonders nachts, unsicher fühlen. Einige Befragte wünschten sich mehr Kontrollen und Kameras, andere bezweifelten die Wirksamkeit solcher Maßnahmen. Die Grünen in Sachsen-Anhalt forderten daraufhin die Landesregierung auf, sogenannte "Angsträume" zu beseitigen und Maßnahmen wie verbesserte Beleuchtung, Notrufsäulen und Videoüberwachung zu realisieren.

Die vom MDR am 11. Oktober 2024 ausgewertete Kriminalstatistik der Polizei Magdeburg für 2023 zeigt die Verteilung der Kriminalität im Stadtgebiet. Schwerpunkte bei gefährlicher Körperverletzung, Raub und räuberischer Erpressung liegen in der Altstadt, Buckau (insbesondere Hasselbachplatz und Rathausumgebung) sowie der Neuen Neustadt (Moritzplatz und Nicolaiplatz). Autodiebstähle konzentrieren sich auf Altstadt, Buckau, Sudenburg und Leipziger Straße, während Fahrraddiebstähle vor allem in Altstadt, Buckau und Stadtfeld Ost rund um Rathaus, Hauptbahnhof und Universität häufig sind. Wohnungseinbrüche hingegen treten vermehrt in Leipziger Straße, Sudenburg, Neuer Neustadt, Alter Neustadt sowie den Stadtteilen Nordwest, Neustädter Feld, Kannenstieg und Sülzegrund auf.

Quellen:

Weitere
Artikel