3.12.2024
Merkels Memoiren Im Gespräch mit Obama

Merkel und Obama erinnern sich gemeinsam in Washington

Angela Merkel und Barack Obama nutzten ein Treffen in Washington, bei dem Merkels Memoiren "Freiheit. Erinnerungen 1954 - 2021" im Mittelpunkt standen, um auf ihre gemeinsame Zeit als Staatsoberhäupter zurückzublicken. Die Veranstaltung war laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) ausverkauft und bot zahlreiche Anekdoten, wie auch die ZEIT berichtet, die die humorvolle Atmosphäre des Treffens hervorhebt.

Obama beschrieb Merkel als "nett und freundlich", aber auch "zurückhaltend" und erinnerte sich an ihre anfängliche Distanz. Humorvoll schilderte er die Absage seines geplanten Auftritts am Brandenburger Tor während seines Wahlkampfs 2008. Er musste damals an der Siegessäule sprechen, wie die dpa berichtet. Merkel begründete ihre damalige Entscheidung mit der gebotenen Neutralität im Wahlkampf. Sie habe weitere Anfragen für das Brandenburger Tor befürchtet, falls sie Obama die Genehmigung erteilt hätte, so die dpa. Die ZEIT zitiert Obama: "Ich glaube, Angela wollte zu Recht darauf achten, dass nicht der eine oder andere Kandidat bevorzugt wird." Bei seinem ersten Besuch als Präsident im Sommer 2013 durfte Obama dann am Brandenburger Tor sprechen.

Beide ehemaligen Staatsoberhäupter unterstrichen die gute Zusammenarbeit während ihrer Amtszeiten, die auch Krisen wie die Finanzkrise umfasste. Obama merkte augenzwinkernd an, dass man zwar nie laut geworden sei, aber durchaus mal die Stirn gerunzelt habe. Auch Merkel bestätigte, dass es nicht immer reibungslos verlief. Ernste Themen wie die NSA-Affäre von 2013, bei der bekannt wurde, dass der US-Geheimdienst Merkels Handy abgehört hatte, wurden laut stern jedoch nicht angesprochen.

Obama zeigte Interesse an Merkels Erfahrungen als Frau in der Politik. Die dpa berichtet, dass Merkel über die Herausforderungen sprach, denen sie als erste deutsche Bundeskanzlerin begegnete. Sie erwähnte die "gläserne Decke" und die anfänglichen Vorbehalte. Obama lobte Merkels analytische Fähigkeiten und bezeichnete sie als "Wissenschaftlerin, die auf Fakten und Analysen achtet".

Der stern beschreibt eine Szene am Ende der Veranstaltung, bei der eine Zuschauerin Obama mehrfach unterbrach und von ihm zurechtgewiesen wurde. Er betonte, dass die Veranstaltung Angela Merkel gewidmet sei und die Zuschauerin ihre eigene Veranstaltung organisieren könne, wenn sie selbst sprechen wolle.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-12/03/merkel-industrielaender-muessen-beim-klima-vorangehen
  • https://www.stern.de/politik/ausland/memoiren-der-ex-kanzlerin---ihr-geht-es-um-fakten----obama-preist-merkel-in-washington-35277798.html
  • https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/auftritt-in-washington-merkel-industrielaender-muessen-beim-klima-vorangehen-103687408
  • https://dgap.org/de/forschung/publikationen/angela-merkel-spricht-das-offenkundige-aus-europa-muss-sich-auf-seine
  • https://www.deutschlandfunk.de/biden-will-co2-emissionen-senken-die-neue-klimadiplomatie-100.html
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