22.11.2024
Metalltarifabschluss setzt Signal flächendeckende Übernahme

Tarifabschluss der Metall- und Elektroindustrie findet breite Anwendung

Der in Hamburg ausgehandelte Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie wird in immer mehr Bundesländern übernommen. Wie die Zeit berichtet, wollen Gewerkschaft und Arbeitgeberverband in Sachsen-Anhalt die Vereinbarung am Freitag unterzeichnen. Auch in Thüringen wurde der Abschluss bereits übernommen, wie die Welt berichtet. In Sachsen-Anhalt beteiligten sich in den vergangenen Wochen zahlreiche Unternehmen und über 1.000 Beschäftigte an Warnstreiks, so die Zeit. Radio SAW präzisiert, dass es sich um Betriebe in Halle, Magdeburg und Quedlinburg handelte.

Der Pilotabschluss sieht eine Lohnerhöhung in zwei Stufen um insgesamt 5,1 Prozent vor. Zusätzlich soll es eine Einmalzahlung von 600 Euro geben, spätestens im Februar 2025. Die Tabellenerhöhungen greifen jeweils zum 1. April der kommenden beiden Jahre, zunächst um 2,0 Prozent, dann um 3,1 Prozent. Auszubildende erhalten eine überproportionale Erhöhung von 140 Euro monatlich ab Januar 2025 und eine weitere Erhöhung um 3,1 Prozent zum 1. April des Folgejahres. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 25 Monate, wie die Zeit und die Welt übereinstimmend berichten.

In Sachsen-Anhalt sind laut dem Verband der Metall- und Elektroindustrie insgesamt 52.000 Menschen beschäftigt, davon rund 10.000 tarifgebunden. Die Tagesschau betont die Signalwirkung der Metall- und Elektroindustrie für das gesamte Lohngefüge in Deutschland, da sie mit 4,6 Millionen Beschäftigten die größte Industriebranche ist. Der aktuelle Tarifkonflikt betrifft rund 3,9 Millionen Beschäftigte. Auch Unternehmen mit Haustarifverträgen, wie beispielsweise Volkswagen, orientieren sich häufig an den Flächentarifverträgen.

Die Rheinpfalz berichtet über die Übernahme des Tarifabschlusses im Bezirk Mitte, der für rund 380.000 Beschäftigte in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland gilt. Dort werden die Löhne und Gehälter ebenfalls zum 1. April um 2,0 Prozent und ein Jahr später um weitere 3,1 Prozent erhöht. Auszubildende erhalten ab Januar 2025 monatlich 140 Euro mehr und eine weitere Erhöhung um 3,1 Prozent zum 1. April.

Sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmervertreter betonen den Kompromisscharakter des Abschlusses in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit. Die lange Laufzeit von 25 Monaten soll den Unternehmen Planungssicherheit geben. Die IG Metall strebte ursprünglich eine Lohnerhöhung von sieben Prozent an, wie die Welt berichtet.

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