Die Mietpreise in Deutschland sind 2024 weiter gestiegen, während der Neubau von Wohnungen stockt. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtete, erhöhten sich die Mieten im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 4,7 Prozent. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) stellte in einer Studie fest, dass die höchsten Steigerungen in Berlin (+8,5 Prozent), Essen (+8,2 Prozent) und Frankfurt (+8 Prozent) verzeichnet wurden. Auch Leipzig und Düsseldorf sahen überdurchschnittliche Mietpreiszuwächse. Wie die Zeit weiter ausführte, zeigte sich in den sieben größten Städten zwar eine leichte Abschwächung der Mietentwicklung, das Wachstum in anderen Großstädten und deren Umland blieb aber dynamisch.
Laut profinance bestätigte auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) einen Mietanstieg von 4 Prozent im Jahr 2024, sowohl bei Bestands- als auch bei Neubauwohnungen. Seit 2010 haben sich die Nettokaltmieten um 64 Prozent erhöht. Besonders angespannt ist der Wohnungsmarkt in den acht größten deutschen Metropolen mit einer Leerstandsquote von nur 1 Prozent, beispielsweise in Berlin. Auch im ländlichen Raum und in den Speckgürteln rund um die Metropolen stieg die Nachfrage nach Mietwohnungen. JLL berichtete in seinem Wohnungsmarktüberblick für das erste Halbjahr 2024 von einer weiterhin positiven Mietpreisentwicklung, insbesondere in den Big 8-Städten. Dort lag die Mietentwicklung über dem Fünfjahresschnitt (+5,0 Prozent). Frankfurt und Düsseldorf verzeichneten eine deutliche Beschleunigung der durchschnittlichen Gesamtmieten mit +9,4 Prozent bzw. +7,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Berlin verzeichnete mit +11,4 Prozent den stärksten Mietpreisanstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Grund für die steigenden Mieten ist der stockende Neubau. Wie die Zeit berichtete, wurden 2024 lediglich 260.000 neue Wohnungen fertiggestellt. Für 2025 wird ein weiterer Rückgang auf 230.000 Einheiten erwartet. Damit bleiben die Fertigstellungen deutlich hinter dem Bedarf zurück. Die Studienautoren des IW führen die steigenden Mieten auf die hohe Nachfrage und das knappe Angebot zurück, welches durch die sinkenden Baufertigstellungen weiter verschärft wird. Profinance nennt als Ursachen für die Entwicklung den Rückgang der Baugenehmigungen, steigende Baukosten und Zinsen sowie Bevölkerungswachstum und Nachfrageveränderungen. Der Quis Wohnungsmarktreport vom Oktober 2024 zeigt, dass zwar die Anzahl der angebotenen Immobilien im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist (+16,1 Prozent), der Anteil der Mietobjekte jedoch gesunken ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mietentwicklung in Deutschland 2024 von steigenden Preisen und einem stockenden Neubau geprägt war. Die hohe Nachfrage bei gleichzeitig geringem Angebot, bedingt durch verschiedene Faktoren, führt zu einem angespannten Wohnungsmarkt, der auch 2025 anhalten dürfte.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/03/studie-mieten-legen-deutlich-zu
https://www.profinance.de/wissenswertes/news/entwicklung-der-immobilienpreise-und-mieten-in-deutschland-2024-2025/
https://www.jll.de/de/trends-and-insights/research/wohnungsmarktueberblick
https://blog.quis.de/wohnungsmarktreport-oktober-24