Am Niederrhein beginnt ein umfangreiches Bauprojekt der Deutschen Bahn, das weitreichende Folgen für Pendler und die regionale Wirtschaft haben wird. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wird die Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich, die Teil des europäischen Güterverkehrskorridors Rotterdam-Genua ist, für 80 Wochen nur eingeschränkt oder gar nicht befahrbar sein. Die Zeit berichtete ebenfalls über den Beginn des "Bau-Marathons".
Das Projekt ist Teil der Modernisierung der wichtigen Güterverkehrsstrecke von Rotterdam nach Genua. Die Arbeiten am Niederrhein umfassen die Erneuerung und den Neubau von Brücken, die Modernisierung der Technik und die Verbesserung des Lärmschutzes. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Erhöhung der Bahnbrücke über den Wesel-Datteln-Kanal um 1,5 Meter, um größeren Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Da Güterzüge empfindlich auf Steigungen reagieren, müssen die Gleise auf einer Länge von drei Kilometern zwischen Voerde und Wesel angepasst werden, was einen erheblichen Aufwand darstellt.
Die Bauarbeiten beginnen am Freitagabend und führen in den ersten drei Wochen zu einer Vollsperrung der Strecke. Der Nahverkehr wird durch Ersatzbusse aufrechterhalten, Fernzüge werden umgeleitet und Gütertransporte müssen alternative Wege finden. Die betroffenen Nahverkehrslinien sind RE5, RE8, RE13, RE19, RE44 und RE49. Nach der ersten Vollsperrung wird die Strecke für einige Wochen eingleisig befahrbar sein, bevor weitere Vollsperrungen folgen.
Der Weseler Landrat Ingo Brohl (CDU) betonte die massiven Auswirkungen der Bauarbeiten auf Pendler und Wirtschaft und forderte einen reibungslosen Ablauf des Schienenersatzverkehrs. Die Industrie- und Handelskammer Duisburg äußerte ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Beeinträchtigungen für die regionale Wirtschaft, insbesondere für das produzierende Gewerbe und die Chemieindustrie. Trotz der Herausforderungen wird das Projekt langfristig als positiv für die Region und die Stärkung des Schienenverkehrs bewertet.
Die Bahn bezeichnet die Bauphase als "einmalig" in der Geschichte des Ausbauprojekts. Die Anpassung der Gleise an die neue Brückenhöhe erfordert auch die Anhebung weiterer Brücken, Oberleitungen und des Bahnhofs Voerde-Friedrichsfeld. Das Projekt ist komplex und erfordert eine präzise Planung und Ausführung.
Die 80-wöchige Bauzeit wird die Region vor Herausforderungen stellen. Die Bahn betont die Notwendigkeit der Modernisierung, um den Güterverkehr zu stärken und die Verkehrswende voranzutreiben. Die betroffenen Pendler und Unternehmen müssen sich auf längere Reisezeiten und logistische Anpassungen einstellen.
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