19.10.2024
Nachhaltige Energiezukunft durch Solarstrom auf Schulgebäuden in Haar
Solarstrom von den Schuldächern in Haar

Solarstrom von den Schuldächern in Haar

Die Gemeinde Haar bei München hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung gemacht, insbesondere durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Schulen. Dies stellt nicht nur einen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Energieversorgung dar, sondern auch eine langfristige finanzielle Entlastung für die Gemeinde und die Bildungseinrichtungen.

Erweiterung des Ernst-Mach-Gymnasiums

Ein zentrales Projekt ist die Erweiterung des Ernst-Mach-Gymnasiums, welches mit einer neuen Photovoltaikanlage ausgestattet werden soll. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Klimabilanz des gesamten Schulcampus im Jagdfeld zu verbessern. Der bestehende Energieverbrauch, sowohl für Wärme als auch für Strom, ist derzeit suboptimal. Ein Blockheizkraftwerk im Altbau der Grundschule, das mit Gas betrieben wird, hat sich als nicht besonders effizient erwiesen, ebenso wie die bereits installierte Solaranlage.

Nachhaltige Energieversorgung durch Solarstrom

Das Büro für die Energiewende aus Wilzhofen hat ein umfassendes Quartierstromkonzept entwickelt, das aufzeigt, wie die Integration von Solarstrom und einem neuen Blockheizkraftwerk die Energieeffizienz des Schulzentrums steigern kann. In diesem Konzept wurde ein Szenario erstellt, das vorsieht, die elektrischen Hausanschlüsse des Gymnasiums, des Hallenbads und der Grundschulen zusammenzulegen. Ziel ist es, den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms zu maximieren und teuren Netzstrom zu minimieren.

Kosten und Einsparungen

Der Gemeinderat von Haar hat beschlossen, das Konzept nur teilweise umzusetzen, wobei der Fokus auf der Solaranlage liegt. Die geschätzten Kosten für die Installation betragen etwa 120.000 Euro. Im Gegenzug wird mit jährlichen Einsparungen bei den Energiekosten von rund 30.000 Euro gerechnet. Ab dem fünften Jahr sollen die Investitionen sich amortisieren. Ab 2025 wird die Gemeinde die notwendigen Mittel im Haushalt einplanen.

Aktueller Energiebedarf und zukünftige Potenziale

Derzeit bezieht der Schulcampus 75 Prozent seines Stroms aus dem öffentlichen Netz, während nur 18 Prozent aus dem Blockheizkraftwerk stammen. Eine bestehende Photovoltaikanlage deckt lediglich sieben Prozent des Bedarfs. Der größte Energieverbraucher ist das Hallenbad, das jährlich 246 Megawattstunden benötigt. Die Wärmeversorgung des Gymnasiums ist mit 666 Megawattstunden ebenfalls erheblich.

Erwartete Auswirkungen der neuen Photovoltaikanlage

Mit der Installation einer neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach des sanierten Gymnasiums, die eine Leistung von 250 Kilowatt-Peak haben soll, könnte der Anteil des Solarstroms an der Gesamtversorgung von sieben auf 22 Prozent steigen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine weitere Solaranlage auf dem Altbau der Grundschule mit einer Spitzenleistung von 180 Kilowatt zu installieren.

Fazit

Die Bemühungen in Haar, insbesondere durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf Schuldächern, sind ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Reduktion der CO₂-Emissionen bei, sondern sichern auch langfristige finanzielle Einsparungen für die Gemeinde. Die kommunalen Einrichtungen in Haar setzen somit ein Zeichen für umweltbewusste Energienutzung und zeigen, wie Bildungseinrichtungen zur Energiewende beitragen können.

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