Die NATO, einst als Bollwerk gegen den Kommunismus gegründet, sieht sich heute mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Wie die F.A.Z. im Februar 2025 berichtete, wurden auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Spannungen zwischen den USA und Europa deutlich, insbesondere im Hinblick auf die unterschiedlichen Positionen zum Ukrainekrieg. Der damalige amerikanische Vizepräsident J.D. Vance warf Europa vor, Meinungsfreiheit und Demokratie zu unterdrücken und stellte neue Bedingungen für den Schutz durch die USA, wie Peter Carstens für die F.A.Z. berichtete. Vance erklärte laut F.A.Z. in München: „Ein neuer Sheriff ist in der Stadt.“
Diese Äußerungen verdeutlichen einen wachsenden Kulturkampf innerhalb des Bündnisses. Nikolas Busse, verantwortlicher Redakteur für Außenpolitik der F.A.Z., kommentierte die Situation auf der Sicherheitskonferenz mit den Worten: „Europa hat [...] zwei Sicherheitsprobleme: Putin und Trump.“ Die unterschiedlichen Haltungen zu Russland und der Ukraine, aber auch zu gesellschaftlichen Themen, belasten das transatlantische Verhältnis.
Die Besorgnis über ein wiedererstarktes Deutschland innerhalb der NATO, die in den 1960er Jahren laut SPIEGEL in internen US-Dokumenten zum Ausdruck kam, scheint vergangen. Heute stehen eher die unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen im Vordergrund. Wie Karl-Heinz Kamp in der Zeitschrift Sirius 2017 ausführte, ist die NATO gefordert, ihre strategischen Grundlagen an die veränderte Weltlage anzupassen. Die Verständigung auf neue Kernaufgaben sei jedoch schwierig, da die Mitgliedstaaten von unterschiedlichen Gefahren in unterschiedlicher Weise betroffen seien.
Auch die Linke sieht die NATO kritisch. Wie die junge Welt 2017 berichtete, kritisierte Katja Kipping die Stationierung von Bundeswehrverbänden in Osteuropa als Provokation gegenüber Russland und forderte eine neue zivile europäische Entspannungspolitik. Die unterschiedlichen Positionen zum Umgang mit Russland zeigen die Spannungen innerhalb der NATO und die Schwierigkeit, eine gemeinsame Strategie zu finden.
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