19.10.2024
Neue Funde bei Ausgrabungen auf Burg Landsberg

Archäologen haben bei Grabungen in Landsberg (Saalekreis) Reste von zwei Gebäuden der ehemaligen Burg aus dem 12. Jahrhundert entdeckt. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, sagte Grabungsleiter Holger Grönwald vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt: «Wir fanden Mauerzüge und Fußböden, welche die Existenz dieser Bauten belegen. Damit gibt es erstmals eine archäologische Grundlage für die Rekonstruktion von Bauten der Burg.»

Eines der Gebäude war mit einem Kachelofen ausgestattet, was auf eine gehobene Ausstattung schließen lässt. «Das Gebäude war mit einem Hochzugang zum Obergeschoss der Kapelle verbunden, sodass es sich vermutlich um einen herrschaftlichen Palas der Burg gehandelt haben dürfte», so Grönwald gegenüber der dpa. Das zweite Gebäude, ein Wohnbau auf einer Terrasse, wurde vermutlich bis ins 16. Jahrhundert genutzt und verfügte über eine aufwendige Umluftheizung.

Zu den Funden gehören ein Kugelstachelsporn aus dem 12. Jahrhundert, eine Münze aus dem 13. Jahrhundert, ein Würfel sowie weitere Alltagsgegenstände. Zahlreiche Keramikscherben und Feuersteine aus der Steinzeit zeugen von der langen Nutzungsgeschichte des Areals.

Die Burg des Markgrafen Dietrich II. von Landsberg verfiel nach der Mitte des 14. Jahrhunderts, wobei es keine Hinweise auf eine gewaltsame Zerstörung gibt. Lediglich die Doppelkapelle blieb erhalten und zeugt heute noch von der einstigen Bedeutung der Burganlage. Die Ausgrabungen sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

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