Die Tourismusbranche in Norddeutschland blickt mit wachsender Besorgnis in die Zukunft. Laut einer IHK-Umfrage rechnen immer mehr Unternehmen mit einer schwächeren Urlaubssaison. Die Gründe für den Pessimismus liegen vor allem in den hohen Personalkosten, dem anhaltenden Fachkräftemangel und der unsicheren Wirtschaftslage. (https://www.zeit.de/news/2025-01/07/ihk-umfrage-sorgen-der-tourismusbranche-im-norden-nehmen-zu).
Insbesondere die hohen Arbeitskosten belasten die personalintensive Branche stark. Einsparpotenziale seien kaum vorhanden, so IHK Nord Geschäftsführer Alexander Anders. Im Gastgewerbe prognostizieren 45,5 Prozent der Betriebe eine Eintrübung der Geschäftslage für die kommende Saison. Im Vergleich zum Frühjahr des Vorjahres (33,5 Prozent) ist dies ein deutlicher Anstieg. Nur noch 7,4 Prozent erwarten eine Verbesserung, im Frühjahr waren es noch 12 Prozent. Auch die Reisebranche teilt die Sorgen: 24 Prozent rechnen mit einer negativen Entwicklung, dem stehen lediglich 10 Prozent Optimisten gegenüber.
Trotz der negativen Zukunftsaussichten fiel die Bilanz der vergangenen Herbstsaison positiver aus als im Frühjahr. 30,2 Prozent der befragten Gastronomiebetriebe beurteilten ihre Geschäftslage als gut, 50,9 Prozent als befriedigend. Der Anteil der Betriebe mit einer schlechten Geschäftslage sank im Vergleich zum Frühjahr um 4,3 Prozentpunkte auf 18,9 Prozent. Auch die Reiseunternehmen zeigten sich mehrheitlich zufrieden: 46,5 Prozent bewerteten ihre Lage als gut und 44,4 Prozent als befriedigend.
Für den Herbst-Konjunkturreport befragte die IHK Nord knapp 600 Unternehmen in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Bereits eine frühere IHK-Umfrage aus dem Frühjahr 2024 hatte ähnliche Ergebnisse gezeigt. Schon damals war die Stimmung im norddeutschen Tourismus gedämpft, wobei die hohen Kosten als größtes Problem genannt wurden (Quelle: IHK Nord). Dieser Trend bestätigte sich auch im Herbst 2023, wie eine weitere IHK-Umfrage ergab. Trotz eines erfolgreichen Sommers blieben die Bedenken, vor allem wegen steigender Kosten, Personalmangels und unsicherer politischer Bedingungen, bestehen (Quelle: IHK Schleswig-Holstein).
Die Tourismusbranche im Norden steht somit vor erheblichen Schwierigkeiten. Steigende Kosten, Fachkräftemangel und die unsichere Wirtschaftslage setzen den Unternehmen zu und dämpfen die Zukunftserwartungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den nächsten Monaten entwickelt und welche Unterstützungsmaßnahmen ergriffen werden.
