Die Palmen prägen das Bild von Los Angeles. Sie säumen die Straßen, stehen in Parks und Gärten und sind untrennbar mit dem Image der Stadt verbunden. Doch wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sind die Tage der Palmen in L.A. gezählt. Der Klimawandel setzt ihnen zu, Schädlinge machen ihnen den Garaus, und ihr Nutzen für das Stadtklima wird zunehmend infrage gestellt.
Die ikonischen Bäume, die einst als Symbol für Luxus und das "Land of Promise" angepflanzt wurden, entsprechen nicht mehr den Anforderungen einer sich verändernden Umwelt. Wie die Berliner Zeitung in einem Beitrag des Soziologen Claus Leggewie erläutert, spenden die Palmen, insbesondere die Washingtonia filifera, kaum Schatten und benötigen in der immer trockener werdenden Region Südkaliforniens große Mengen an Wasser. Zudem sind sie anfällig für Schädlinge wie den Rhynchophorus palmarum und die Pilzart Fusarium.
Die Stadtplaner von Los Angeles haben erkannt, dass die Palmen langfristig keine nachhaltige Lösung für das Stadtgrün darstellen. Wie die FAZ berichtet, sollen sie deshalb schrittweise durch andere, besser angepasste Baumarten ersetzt werden. Diese sollen mehr Schatten spenden, weniger Wasser benötigen und widerstandsfähiger gegen Schädlinge und die Auswirkungen des Klimawandels sein.
Der Abschied von den Palmen ist für viele Einwohner von Los Angeles ein emotionaler Schritt. Sie sind ein fester Bestandteil der Stadtgeschichte und -kultur, prägen das Stadtbild und sind in unzähligen Filmen, Musikvideos und Fotografien verewigt. Doch die Notwendigkeit, sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen, überwiegt die nostalgischen Gefühle.
Die Entscheidung, die Palmen zu ersetzen, ist ein Beispiel dafür, wie der Klimawandel Städte zwingt, ihre Grünflächen neu zu denken. Es geht darum, nachhaltige und klimaangepasste Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Bevölkerung und der Umwelt gleichermaßen gerecht werden. Wie der Weltklimarat (IPCC) in seinem Bericht von 2014 betont, ist schnelles Handeln im Kampf gegen den Klimawandel unerlässlich. Die Kosten der Untätigkeit sind langfristig deutlich höher als die Investitionen in klimafreundliche Maßnahmen.
Die Umgestaltung des Stadtgrüns in Los Angeles ist ein Prozess, der Zeit und Ressourcen erfordert. Doch er ist notwendig, um die Lebensqualität in der Stadt zu erhalten und den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Die neuen Bäume sollen nicht nur Schatten spenden und das Stadtklima verbessern, sondern auch die Biodiversität fördern und die Stadt widerstandsfähiger gegen zukünftige Klimaextreme machen.
Die Dokumentation des Künstlers Ed Ruscha, die im "Streets of Los Angeles Archive" festgehalten ist, zeigt die Palmen als Teil der urbanen Infrastruktur. Wie auf der Webseite (Not Nearly) Every Picture erläutert wird, verschwimmt in Ruschas Fotografien die Grenze zwischen Natur und Stadtlandschaft. Die Palmen wirken in seinen Bildern oft gleichförmig und austauschbar, fast wie Laternenpfähle oder Straßenschilder. Dieser Blickwinkel unterstreicht die Künstlichkeit der Palmen in Los Angeles und ihre Rolle als gestalterisches Element im urbanen Raum.
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