October 4, 2024
Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen: Alarmierende Zunahme und notwendige Lösungen

Psychotherapeuten schlagen Alarm: Anzahl psychischer Erkrankungen bei jungen Menschen steigt rasant

Die Zahl junger Menschen, die mit psychischen Erkrankungen kämpfen, ist in den vergangenen Jahren besorgniserregend gestiegen. Dies berichtet die Zeit am 04.10.2024. Zu diesem Ergebnis kommt die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen und stellt fest, dass bereits seit Ende der Corona-Pandemie ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in den Praxen zu verzeichnen ist.

Die Palette der psychischen Erkrankungen, mit denen Kinder und Jugendliche zu kämpfen haben, ist vielfältig und reicht von Depressionen und sozialen Angststörungen über Essstörungen bis hin zu Problemen, die durch erhöhten Medienkonsum entstehen.

Götz Schwope, Vorstandsmitglied der Psychotherapeutenkammer, befürchtet, dass die aktuellen Krisen die Situation in den Praxen weiter verschärfen könnten. Anlass für seine Aussage ist der 21. Europäische Depressionstag am 6. Oktober.

Auch der kürzlich veröffentlichte «Präventionsradar 2024» der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeichnet ein besorgniserregendes Bild: Psychische Störungen wie Erschöpfung, Einsamkeit und Krisenängste, aber auch psychosomatische Beschwerden haben bei Kindern und Jugendlichen weiter zugenommen. Ein Bericht im Fachmagazin «Lancet Psychiatry» bestätigt diesen Trend und zeigt, dass sich Depressionen und Ängste bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen weltweit auf dem Vormarsch befinden.

Forderung nach wohnortnahen Behandlungsmöglichkeiten

Um den langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz entgegenzuwirken, fordert Schwope wohnortnahe, ambulante Behandlungsangebote. Unbehandelte psychische Störungen bergen das Risiko einer Chronifizierung, was wiederum zu einer Zunahme von Krankenhauseinweisungen führen kann. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist eine frühzeitige Behandlung essenziell, um schwerwiegende Langzeitfolgen zu vermeiden.

Schwope begrüßt die im Kabinettsbeschluss zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) festgeschriebene Aufstockung der Behandlungskapazitäten für psychisch kranke Kinder und Jugendliche und bezeichnet diesen Schritt als längst überfällig.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/04/starke-zunahme-psychischer-erkrankungen-bei-jungen-menschen

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