October 3, 2024
Umbaupläne für die Alte Försterei: Union Berlin auf dem Weg zur Stadionerweiterung

Der 1. FC Union Berlin plant einen großen Schritt in die Zukunft: Ab Sommer 2026 soll die Alte Försterei umfassend umgebaut werden, um die Kapazität von derzeit 22.012 auf rund 40.000 Plätze zu erhöhen. Präsident Dirk Zingler verkündete die ambitionierten Pläne auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Fußball-Bundesligisten. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, gab es für diese Ankündigung viel Applaus von den knapp 1.300 anwesenden Mitgliedern. Um die Verbundenheit der Fans mit dem Verein und dem Stadion weiter zu stärken, plant Union den Verkauf weiterer Anteile an der Stadionbetriebs AG an Mitglieder und Sponsoren. Bereits 2011 hatte der Club auf diese Weise Anteile verkauft und damit den Bau der Haupttribüne finanziert. Damals griffen über 4.000 Mitglieder zu. Nun sollen 120.000 Aktien für je 500 Euro herausgegeben werden. Jedes Mitglied kann maximal zehn Aktien erwerben. Dividenden gibt es nicht und die Papiere werden nicht frei handelbar sein.

Der Verkauf der Aktien könnte der Stadionsbetriebs AG eine hohe Millionensumme bringen. Präsident Zingler geht jedoch nicht davon aus, dass Aktien in Höhe von 60 Millionen Euro gezeichnet werden. Ihm sei es wichtiger, dass jedes Vereinsmitglied die Möglichkeit hat, Eigentümer des Stadions zu werden. Das Geld aus dem Aktienverkauf sei nicht Teil einer Finanzierungsstrategie, betonte Zingler. Der Bau des neuen Stadions soll aus eigener Kraft gestemmt werden. Der Umbau der Alten Försterei soll im Sommer 2026 beginnen. Für die Spielzeit 2026/2027 plant Union, im Olympiastadion zu spielen. Den Mitgliedern wurde auf der Versammlung ein virtueller Rundgang durch einen Rohbau des neuen Stadions gezeigt. Der Zeitplan hatte sich in den vergangenen Jahren mehrfach verschoben. Zingler betonte, dass es auf ein Jahr mehr oder weniger bei dem Projekt nicht ankomme. Wichtig sei, dass der Verein erst aus der Alten Försterei ausziehe, wenn man ganz verlässlich wisse, dass man im Jahr danach wieder zurückkehren könne. Die internen Bauplanungen seien inzwischen fast abgeschlossen.

Wirtschaftlich blickt Union Berlin auf eine erfolgreiche Saison 2023/2024 zurück. Der Umsatz des Gesamtkonzerns stieg auf 186,397 Millionen Euro (2022/2023: 174,143 Millionen). Auch das Eigenkapital, das 2022/2023 erstmals seit langer Zeit wieder positiv war, wuchs auf 2,9 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern im gesamten Konzern lag bei 1,096 Millionen Euro (2022/2023: 18,087). In der aktuellen Spielzeit treten die Köpenicker erstmals seit drei Jahren nicht im Europapokal an. 2023/2024 betrugen die internationalen Einnahmen laut Zingler 45 Millionen Euro. Trotzdem planen die Berliner für 2024/2025 nur mit einem Umsatzrückgang von rund neun Millionen. Der Rest soll über Steigerungen bei Merchandising und Sponsoring sowie insbesondere Transfererlöse kompensiert werden.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/03/unions-stadionplan-aktien-fuer-mitglieder-und-umbau-ab-2026

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