7.12.2024
Rebellenoffensive in Syrien: Kämpfe erreichen Damaskus

Syrischer Präsident Assad unter Druck durch Rebellenvormarsch

Der syrische Präsident Baschar al-Assad steht aufgrund der rasanten Fortschritte der Rebellen unter erheblichem Druck. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 07.12.2024 berichtete, gewinnen die Aufständischen nicht nur im Norden, sondern auch im Süden Syriens und in der Umgebung von Damaskus an Boden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet den Rückzug von Regierungstruppen aus Artuz, einer Ortschaft südwestlich von Damaskus. Das Militär hat diese Berichte bisher nicht kommentiert. Im Internet zirkulieren Bilder, deren Echtheit noch nicht endgültig bestätigt ist, die angeblich Aufstände in Vororten der Hauptstadt und Sicherheitskräfte zeigen, die ihre Uniformen ablegen. Laut Tagesschau (07.12.2024) berichteten Augenzeugen vom Umsturz einer Statue von Hafes al-Assad, dem verstorbenen Vater des Präsidenten, in einem Vorort von Damaskus.

Es ist unklar, ob es sich bei den Unruhen um lokale Aufstände oder das Vordringen von Rebellen aus dem Süden handelt. Beides wird von Beobachtern als möglich erachtet, wie die Tagesschau (07.12.2024) berichtet. Die betroffenen Gebiete waren einst Hochburgen der Aufständischen, wurden aber vom Regime nach brutalen Belagerungen zurückerobert. Ein Einwohner von Damaskus schilderte die Situation gegenüber der FAZ (07.12.2024) als "Aufstand" und berichtete von geschlossenen Märkten, Treibstoff- und Stromknappheit sowie von Soldaten, die ihre Uniformen ablegen.

Das Regime dementiert Gerüchte über eine Flucht Assads. In einer offiziellen Erklärung bestätigte der Amtssitz, dass der Präsident seine Aufgaben von Damaskus aus wahrnimmt, wie verschiedene Medien, darunter das ZDF (07.12.2024), berichten. Gleichzeitig räumt die syrische Staatsagentur Sana ein, dass sich die Regierungstruppen "neu positionieren", nachdem "terroristische Elemente" Kontrollpunkte angegriffen hätten, wie die Tagesschau (07.12.2024) meldet.

Die Rebellenallianz "Hay’at Tahrir al-Scham" (HTS) meldet eigene Operationen in Homs, der drittgrößten Stadt Syriens. Sie behauptet, Kämpfer hinter den feindlichen Linien hätten mit "Spezialoperationen" begonnen, während gleichzeitig ein massiver Angriff von mehreren Seiten stattfindet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigt bewaffnete Auseinandersetzungen in Homs, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) am 07.12.2024 berichtet.

Die Provinzen Suweida und Daraa stehen laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte fast vollständig unter der Kontrolle lokaler Oppositionskräfte. Die Einnahme von Daraa, dem symbolischen Ausgangspunkt des Aufstands von 2011, stellt einen bedeutenden Erfolg für die Rebellen dar.

Die Entwicklungen in Syrien beunruhigen auch Israel. Die israelische Armee verstärkt ihre Truppenpräsenz auf den Golanhöhen, wie diverse Medien, darunter auch 20min.ch (07.12.2024), berichten. Die HTS und ihre Verbündeten rücken weiter vor, während die syrische Armee offenbar an Boden verliert. Die Geschwindigkeit des Vormarsches und der teilweise Zusammenbruch der Armee überraschen Beobachter.

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