19.10.2024
Reform des Videobeweises: Gladbachs Präsident fordert mehr Kontrolle für Vereine

Fußball-Bundesliga: Gladbach-Chef Bonhof fordert Änderung beim Videobeweis

Im Rahmen des Auftaktspiels der Fußball-Bundesliga, das zwischen Borussia Mönchengladbach und dem Meister Bayer Leverkusen stattfand, wurde der Videobeweis (VAR) mehrfach eingesetzt, was zu Unmut bei den Gladbachern führte. Rainer Bonhof, der Präsident von Borussia Mönchengladbach, hat sich nun für eine grundlegende Änderung der Regelungen zum Videobeweis ausgesprochen.

In einem Interview äußerte Bonhof, dass es gerechter wäre, wenn die Vereine pro Halbzeit ein oder zwei Gelegenheiten hätten, eine Video-Überprüfung anzufordern. Dies würde den Vereinen mehr Kontrolle über den Spielverlauf geben und die Entscheidungen transparenter gestalten. Er verwies auf Sportarten wie American Football und Basketball, in denen ähnliche Regelungen existieren. „Ist dein Einspruch falsch, ist das Recht verfallen. Ist er berechtigt, bleibt dein Einspruchsrecht erhalten“, erklärte Bonhof und betonte, dass die Video-Schiedsrichter sich nicht selbst einmischen sollten.

Bonhof argumentierte weiter, dass durch diese Regelung der Schiedsrichter auf dem Platz gestärkt würde, da der VAR nicht mehr eigenständig eingreifen könnte. „Du hast als Verein das Heft in der Hand“, sagte Bonhof und fügte hinzu, dass die Fans eine solche Regelung akzeptieren würden. Der VAR sollte demnach lediglich als Kontrollinstanz fungieren, wenn eines der beiden Teams dies verlangt.

Die Diskussion über den Videobeweis wurde durch die Ereignisse im Auftaktspiel zwischen Gladbach und Leverkusen weiter angeheizt. Nach einem 0:2-Rückstand gelang es den Gladbachern, zwischenzeitlich zum 2:2 auszugleichen. In der Nachspielzeit (90.+11 Minute) erzielte Florian Wirtz das entscheidende Tor für Leverkusen, nachdem ein Foulelfmeter, der zunächst an Gladbachs Torwart Jonas Omlin vergeben wurde, durch den Einsatz des VAR gegeben wurde. Ein zuvor erzielter Treffer von Gladbachs Tim Kleindienst wurde hingegen nach Überprüfung der Szene nicht anerkannt, was zu weiterer Verärgerung führte.

Die Kritik an den Schiedsrichtern und dem Videobeweis war nach dem Spiel deutlich zu hören. Bonhofs Vorschläge zur Reform des VAR könnten möglicherweise zu einer Entschärfung der aktuellen Situation beitragen und die Akzeptanz des Systems bei den Vereinen und Fans erhöhen. Die Debatte um den Videobeweis ist nicht neu, doch die jüngsten Vorfälle haben die Diskussion erneut angefacht.

Die Bundesliga hat sich in den letzten Jahren immer wieder mit der Thematik des Videobeweises auseinandergesetzt. Trotz der anfänglichen Euphorie über die Einführung der Technologie gibt es immer wieder kritische Stimmen, die die Effektivität und Fairness des Systems in Frage stellen. Die Forderungen nach Anpassungen und Reformen werden lauter, insbesondere nach umstrittenen Entscheidungen, die den Ausgang von Spielen entscheidend beeinflussen können.

Die Reaktionen auf Bonhofs Vorschläge werden in den kommenden Wochen und Monaten genau beobachtet werden, insbesondere von den anderen Vereinen und den Verantwortlichen der Deutschen Fußball Liga (DFL). Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form Änderungen am VAR-System umgesetzt werden.

Die Diskussion um den Videobeweis ist ein zentrales Thema im deutschen Fußball und wird auch in Zukunft für Schlagzeilen sorgen. Die Meinungen darüber sind gespalten, und es ist klar, dass eine Lösung gefunden werden muss, um die Akzeptanz und das Vertrauen in die Technologie zu stärken.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, Mittelhessen

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