October 5, 2024
Rückgang der Asylanträge in Deutschland im Jahr 2024

EU-Asylagentur: Knapp ein Viertel weniger Asylanträge in Deutschland

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten neun Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die EU-Asylagentur berichtet, wurden bis Ende September 170.574 Asylanträge gestellt. Dies entspricht einem Rückgang von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die meisten Antragsteller kamen laut Bericht aus Syrien (30 Prozent), gefolgt von Afghanistan (15 Prozent) und der Türkei (13 Prozent). Trotz des Rückgangs bleibt Deutschland innerhalb der EU das Land mit den meisten Asylanträgen (rund 171.000). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Spanien mit knapp 123.000 und Italien mit rund 117.000 Anträgen.

Unterschiedliche Entwicklungen in der EU

Während die Zahlen in Deutschland zurückgehen, verzeichnen andere EU-Länder einen Anstieg der Asylanträge. In Italien stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 25 Prozent, in Griechenland sogar um 39 Prozent. Den stärksten Rückgang verzeichnete Österreich mit einem Minus von 57 Prozent. Dort wurden nur noch knapp 19.000 Asylanträge gestellt.

Insgesamt wurden in der Europäischen Union sowie Norwegen und der Schweiz in den ersten neun Monaten dieses Jahres knapp 740.000 Asylanträge gestellt. Dies entspricht einem Rückgang von 8,0 Prozent gegenüber 2023.

EU-Kommission warnt vor Fluchtwelle aus dem Libanon

Die "Welt am Sonntag" zitiert zudem aus einem Bericht der EU-Kommission vom 3. Oktober zur Lage der Migration. Darin warnt Brüssel vor einer großen Fluchtbewegung aus dem Libanon in die EU. "Vor dem Hintergrund der großen Zahl an syrischen Flüchtlingen im Libanon (nahezu 1,5 Millionen) und der verschlechterten humanitären Lage für die gesamte Bevölkerung im Libanon wird sich die Zahl derjenigen, die über die Grenze flüchten, wahrscheinlich weiter erhöhen."

Auch wenn Flüge von und nach Beirut eingestellt worden seien, gebe es noch Möglichkeiten für Migranten, andere See-, Land- und Luftrouten zu benutzen - wie etwa über die Flughäfen in Kairo und Damaskus oder über Land durch Syrien und die Türkei, zitiert die Zeitung weiter. Laut EU-Bericht waren demnach bis zum 29. September infolge des Krieges zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon 345.000 Menschen im Inland auf der Flucht. Rund 100.000 Menschen seien bis Ende September nach Syrien geflohen.

Quellen:

- Frankfurter Allgemeine Zeitung - tagesschau.de - ZEIT ONLINE - Deutschlandfunk - evangelisch.de - Der Tagesspiegel - stern.de - Ulm TV Magazin
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