Burkina Faso, ein Land in Westafrika, zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Über 40 Prozent seiner Bevölkerung lebt von weniger als einem Dollar pro Tag. Es ist daher wenig verwunderlich, dass das Land weder über ein ziviles noch über ein militärisches Raumfahrtprogramm verfügt. Umso überraschender mag es auf den ersten Blick erscheinen, dass die seit 2022 in Ouagadougou herrschende Militärführung eine gemeinsame Erklärung mit Russland unterzeichnet hat. Diese Erklärung beinhaltet das Versprechen beider Länder, nicht „als Erste“ Waffen im Weltraum zu stationieren. Wie die FAZ berichtet, wirft diese Vereinbarung Fragen auf.

Ähnlich verhält es sich mit Mali, einem weiteren westafrikanischen Land, das von Russland umworben wird. Auch hier wurde ein Abkommen über die Nichtstationierung von Waffen im Weltraum geschlossen, obwohl Mali selbst weit von jeglichen Weltraumwaffen entfernt ist.

Die Motive hinter diesen Abkommen sind unklar. Es stellt sich die Frage, welchen strategischen Wert Russland in Vereinbarungen mit Ländern sieht, die keine eigenen Weltraumprogramme besitzen. Kritiker vermuten dahinter eher symbolische Gesten, mit denen Russland seinen Einfluss in der Region ausweiten möchte.

Die USA beobachten die Entwicklungen mit Sorge. Die russischen Aktivitäten im Weltraum, insbesondere die Entwicklung von Anti-Satelliten-Waffen, werden von Washington als Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft.

Die Situation verdeutlicht die wachsende Bedeutung des Weltraums als geopolitischer Faktor. Während der Kalte Krieg lange Zeit auf der Erde ausgetragen wurde, verlagert sich die Konkurrenz der Großmächte zunehmend ins All.

Die Abkommen mit Burkina Faso und Mali sind in diesem Zusammenhang als Teil einer größeren russischen Strategie zu sehen. Moskau versucht, seinen Einfluss in Afrika auszuweiten und gleichzeitig den Westen vor neue Herausforderungen zu stellen.

Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Auswirkungen die russischen Abkommen mit den westafrikanischen Ländern haben werden. Klar ist jedoch, dass der Weltraum zu einem immer wichtigeren Schauplatz der internationalen Politik wird.

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