In einem historischen Moment für den kleinen Staat San Marino, der von Italien umgeben ist, feierte die Fußballnationalmannschaft ihren ersten Sieg seit zwei Jahrzehnten. Am 6. September 2024 besiegte San Marino Liechtenstein mit 1:0 im Rahmen der UEFA Nations League. Der Sieg war nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern auch ein emotionaler Höhepunkt für die Spieler und die Fans des Landes.
Der Trainer der Nationalmannschaft, Roberto Cevoli, äußerte sich nach dem Spiel begeistert: „Das war ein perfektes Spiel. Ich muss meinen Spielern Komplimente machen. Sie wollten diesen Sieg so sehr, und sie haben ihn mit großen Opfern geschafft.“ Cevoli, der einen Generationswechsel im Team eingeleitet hat, betonte die Bedeutung dieser Leistung für die Entwicklung des Fußballs in San Marino.
Der entscheidende Treffer fiel in der 53. Minute durch den 19-jährigen Nicko Sensoli, der mit seinem Tor zum Helden des Spiels wurde. Sensoli, der bei der letzten Niederlage San Marinos gegen Liechtenstein im Jahr 2004 noch nicht einmal geboren war, widmete sein Tor seiner Familie und seinem besten Freund, der das Spiel live im Stadion verfolgte. „Das Tor ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte der junge Spieler nach dem Spiel und fügte hinzu, dass er den Moment genießen wolle, bevor er an das nächste Spiel denkt.
San Marino, das mit einer Fläche von nur 60 Quadratkilometern und etwa 30.000 Einwohnern der fünftkleinste Staat der Welt ist, hat in den letzten 20 Jahren eine Reihe von Herausforderungen im internationalen Fußball erlebt. In 140 Spielen gab es 134 Niederlagen und nur sechs Unentschieden, was die Bedeutung dieses Sieges umso größer macht. In der FIFA-Weltrangliste steht San Marino derzeit auf dem 210. und letzten Platz, während Liechtenstein auf Platz 199 rangiert.
Die Freude über den Sieg war im ganzen Land spürbar. Der Stadionsprecher, der den historischen Moment kommentierte, rief mehrmals: „San Marino uno, Liechtenstein zero!“, während auf dem Rasen eine große Feier begann. Die Spieler und Fans feierten gemeinsam, und die Atmosphäre im Stadion war von unbändigem Jubel geprägt.
Die Fußballgeschichte San Marinos ist geprägt von großen Niederlagen, darunter das 0:13 gegen Deutschland im Jahr 2006, das bis heute die höchste Niederlage in der Geschichte des Nationalteams darstellt. Dennoch gab es auch bemerkenswerte Momente, wie den schnellsten Treffer in der Geschichte der WM-Qualifikation, als Davide Gualtieri im Jahr 1993 nach nur 8,3 Sekunden das Tor erzielte.
Der Sieg gegen Liechtenstein wird als Wendepunkt in der Geschichte des sanmarinesischen Fußballs angesehen. Trainer Cevoli hob hervor, dass die gute Verbandsarbeit und der Einsatz junger Spieler, darunter auch drei aus dem Jahrgang 2006, zu diesem Erfolg beigetragen haben. „Das ist ein weiterer Grund, stolz zu sein“, sagte Cevoli und betonte die positive Entwicklung des Teams.
In den kommenden Spielen wird San Marino versuchen, den Schwung aus diesem historischen Sieg mitzunehmen. Die Spieler sind motiviert und hoffen, dass dieser Erfolg der Beginn einer neuen Ära im sanmarinesischen Fußball sein kann. Sensoli und seine Mitspieler haben gezeigt, dass sie bereit sind, für den Erfolg zu kämpfen und die Herausforderungen, die vor ihnen liegen, anzunehmen.
Die Begeisterung über den Sieg hat nicht nur die Spieler erfasst, sondern auch die Fans und die gesamte Nation. In einem Land, das oft im Schatten größerer Fußballnationen steht, ist dieser Sieg ein Lichtblick und ein Zeichen dafür, dass auch kleine Nationen im Fußball Großes erreichen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass San Marino mit diesem Sieg nicht nur einen historischen Moment erlebt hat, sondern auch ein Zeichen für Hoffnung und Fortschritt im sanmarinesischen Fußball gesetzt hat. Die Spieler und Trainer sind sich einig, dass sie diesen Moment genießen und gleichzeitig hart arbeiten müssen, um in Zukunft weitere Erfolge zu feiern.
Quelle: dpa, FAZ
