Die Hamburger Finanzbehörde am Gänsemarkt, ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1926, steht vor einer umfassenden Sanierung. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, belaufen sich die Kosten für die Instandsetzung auf 95,7 Millionen Euro – eine Summe, die die ursprünglichen Schätzungen übersteigt. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) betonte die Bedeutung des denkmalgeschützten Gebäudes: "Das ikonische, denkmalgeschützte Gebäude am Gänsemarkt 36 ist ohne jeden Zweifel ein architektonischer Schatz", so Dressel laut dpa. "Wir werden in den kommenden Jahren dafür sorgen, dieses Gebäude auch für künftige Generationen zu erhalten." Der Beginn der Sanierungsarbeiten ist für das Frühjahr geplant, die Fertigstellung für das erste Halbjahr 2028.
Ein Großteil der Kosten, etwa 55,8 Millionen Euro, entfällt auf unabdingbare Grundinstandsetzungsmaßnahmen, wie die Finanzbehörde mitteilte. Während der Sanierungsphase werden die im Gebäude untergebrachten Behörden in die ehemalige Haspa-Zentrale am Adolphsplatz und in die Dammtorstraße (Rechnungshof) umziehen. Dieser Umzug stellt eine logistische Herausforderung dar, ermöglicht aber die kontinuierliche Arbeit der Finanzbehörde während der mehrjährigen Sanierung.
Die hohen Sanierungskosten haben Kritik von Seiten der CDU hervorgerufen. Die Fraktion bezeichnet das Projekt als Prestigeobjekt und befürchtet ein Millionendesaster für die Steuerzahler. Wie die Zeit berichtet, hatte die Stadt das Gebäude im September 2023 für 119 Millionen Euro zurückgekauft. Der haushaltspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thilo Kleibauer, kritisiert die Entscheidung des Finanzsenators, am Gänsemarkt zu bleiben, ohne Alternativen geprüft zu haben. Auch der Bund der Steuerzahler äußerte Kritik, allerdings an der CDU. Der Landesvorsitzende Sascha Mummenhoff sieht im "Schumacher-Bau" ein Symbol für Fehlentscheidungen in der Hamburger Immobilienpolitik. Er erinnert daran, dass das Gebäude 1926 als Finanzdeputation errichtet und 2006 unter CDU-Führung verkauft wurde, woraufhin Jahre ohne grundlegende Sanierung folgten.
Das Gebäude am Gänsemarkt 36 beherbergt seit 1926 die oberste Finanzverwaltung Hamburgs. Der Entwurf stammt vom bekannten Architekten Fritz Schumacher, der auch für zahlreiche andere prägnante Hamburger Bauten verantwortlich ist. Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes soll nicht nur die Substanz erhalten, sondern auch die Funktionalität für die kommenden Generationen gewährleisten.
Quellen:
- dpa (Deutsche Presse-Agentur)
- Stern
- NTV