Nordrhein-westfälische Polizisten müssen vorerst auf sogenannte Schnittschutzschals gegen Messerangriffe verzichten. Eine konkrete Beschaffung sei aktuell nicht in Planung, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums in Düsseldorf auf dpa-Anfrage. Sie werde aber fortlaufend geprüft, um die Ausstattung der Polizei sinnvoll zu verbessern. Wie die Zeit berichtet, sind die Schals dazu gedacht, Polizisten besser vor Messerangriffen zu schützen.
Die Schlauchschals sollen saarländische Polizisten künftig besser gegen Messerattacken schützen. Sie sind mit einer besonderen Fiberfaser verstärkt. Diese schützen vor allem vor Wisch- und Schnittbewegungen von Messerangreifern. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte die Anschaffung im Saarland begrüßt.
Für die GdP in NRW sprach sich deren Vize-Chef Markus Robert für ein Pilotverfahren und Trageversuche von Polizisten in Nordrhein-Westfalen aus. «Wir begrüßen alle Maßnahmen, die die Sicherheit der Beamten erhöhen», sagte er.
Allerdings müssten Schutzwirkung und Tragekomfort abgewogen werden. Die Schutzwirkung dürfte begrenzt sein und die Schals einem wuchtigen Stich nicht standhalten. Dennoch könne ein Schutz gegen Messerschnitte lebensrettend sein. «Die Frage ist aber auch, ob ein solcher Schal optional ist, oder als Arbeitsschutzausrüstung dann getragen werden muss. Das stelle ich mir im Sommer bei 30 Grad schwierig vor.»
Die Gewerkschaften fordern seit Jahren die Stärkung der Kriminalpolizei in NRW. Um mehr frische Ermittler zu finden, passt das Land seine Ausbildung an. Wie ntv berichtet, können Anwärter bald während ihrer Ausbildung und ab 2026 sogar vor ihrem Studium entscheiden, ob sie Richtung "Einsatz" oder "Ermittlungen" gehen wollen.
Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir brauchen Leute, die das Kripo-Handwerk von der Pike auf lernen. Jede Anwärterin und jeder Anwärter soll seinen Platz im Team der Polizei NRW finden. Mit dieser Stärkung der Kriminalpolizei erfüllen wir auch einen weiteren Punkt aus dem Koalitionsvertrag."
Landeskriminaldirektor Peter Mosch betonte in der aktuellen Ausgabe des Polizei-Mitarbeitermagazins "Streife": "Wir werden den jungen Leuten, die den Schwerpunkt "Ermittlungen" absolviert haben, natürlich eine Perspektive bei der Kriminalpolizei bieten. Das wird nach einem Jahr im Wachdienst der Fall sein. Und was ich besonders gut finde, ist, dass wir denjenigen, die sich für den Schwerpunkt "Ermittlungen" entscheiden, eine konkrete Verwendungszusage für die Kriminalpolizei geben werden."
Für den Einstellungsjahrgang 2026 könne man mit dieser Zusage "schon auf dem Arbeitsmarkt werben und gezielt junge Menschen für den Beruf der Ermittlerin oder des Ermittlers gewinnen." so Mosch.
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