Im Wetteraukreis erbeuteten Betrügerinnen durch einen Schockanruf Geld und Schmuck im Wert von rund 12.000 Euro von einem älteren Mann. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, gab sich eine der Täterinnen am Mittwochnachmittag als Mitarbeiterin des Amtsgerichts Gießen aus und teilte dem Münzenberger mit, seine Tochter sei nach einem tödlichen Unfall verhaftet worden. Um die Inhaftierung abzuwenden, sei eine Kaution zu zahlen.
Der Mann wurde zusätzlich unter Druck gesetzt, indem eine weitere Täterin sich als seine weinende Tochter ausgab und mit ihm telefonierte. Noch am selben Nachmittag übergab der Senior im Ortsteil Gambach seine Wertsachen an eine angebliche Gerichtsmitarbeiterin. Der Betrug wurde ihm erst bewusst, als er kurz darauf mit seiner tatsächlichen Tochter sprach. Wie die Zeit berichtet, wurde die Meldung von der dpa übernommen.
Schockanrufe sind eine perfide Betrugsmasche, die vor allem ältere Menschen trifft. Die Täter nutzen die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft ihrer Opfer aus, indem sie sie mit erfundenen Notfällen unter Druck setzen. Die Betrüger geben sich oft als Polizisten, Staatsanwälte oder Gerichtsmitarbeiter aus und fordern hohe Geldsummen, um angebliche Haftstrafen oder andere rechtliche Konsequenzen abzuwenden.
Ähnliche Fälle ereigneten sich auch in anderen Regionen Deutschlands. So berichtete nh24.de am 6. November 2024 über einen Schockanruf in Kassel, bei dem eine Seniorin ebenfalls eine hohe Geldsumme und Schmuck an einen vermeintlichen Abholer der Polizei übergab. Auch die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtete über einen ähnlichen Fall in Kassel, bei dem Betrüger mit derselben Masche mehrere tausend Euro und Schmuck erbeuteten.
Um sich vor Schockanrufen zu schützen, ist es wichtig, misstrauisch zu sein und niemals am Telefon persönliche Daten oder finanzielle Informationen preiszugeben. Im Zweifelsfall sollte man immer den Notruf 110 wählen und die Polizei über den Anruf informieren. Es ist auch ratsam, mit Familienmitgliedern und Freunden über die Gefahren von Schockanrufen zu sprechen und sie zu sensibilisieren.
Die Polizei rät dazu, bei verdächtigen Anrufen sofort aufzulegen und die Nummer der Polizei zu wählen, um den Vorfall zu melden. Es ist wichtig, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und keine übereilten Entscheidungen zu treffen.
Quellen:
- dpa Hessen (via Zeit Online): https://www.zeit.de/news/2024-11/07/schockanruf-kriminelle-erbeuten-geld-und-schmuck
- nh24.de: https://nh24.de/2024/11/06/ks-geldubergabe-nach-schockanruf-alkoholfahrt/
- Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA): https://www.hna.de/kassel/betrueger-erbeuten-geld-mit-schockanruf-93395982.html
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