18.10.2024
Sensationeller Fund: Vollständig erhaltene Keltengrabkammer entdeckt

Archäologische Ausgrabungen: Experten stellen uralte Grabkammer der Kelten vor

In einem riesigen Grabhügel im Landkreis Biberach haben Archäologen eine rund 2600 Jahre alte, vollständig erhaltene hölzerne Grabkammer aus der Zeit der Kelten entdeckt und freigelegt. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen sprach von einer „spektakulären Entdeckung“. Wie die Zeit berichtet, will das Ministerium den Fund bei Riedlingen gemeinsam mit Experten des Landesamts für Denkmalpflege heute (10.00 Uhr) näher erläutern. 

„Die vollständig erhaltene frühkeltische Grabkammer aus massiven Eichenhölzern stellt eine archäologische Rarität und ein herausragendes Denkmal von überregionaler Bedeutung dar“, hieß es. Eines der Holzartefakte sei auf das Jahr 585 vor Christus datiert worden. Die frühen Kelten hätten den Grabhügel erbaut, teilte das Ministerium mit. Der Grabhügel liege etwa in gleicher Entfernung zur Heuneburg. Diese ist eine der bedeutendsten und am besten erforschten Fundstellen keltischer Zeit in Mitteleuropa. Sie gilt als die älteste frühstädtische Siedlung nördlich der Alpen.

Der Fundort liegt in der Nähe weiterer bedeutender keltischer Stätten, wie der Heuneburg und dem Bussen, dem „heiligen Berg Oberschwabens“. Die Grabkammer selbst ist etwa vier mal fünf Meter groß und wurde aus massiven Eichenhölzern gefertigt.

Obwohl die Kammer bereits in der Antike geplündert wurde, erhoffen sich die Archäologen durch die Dendrochronologie, also die Altersbestimmung anhand der Jahresringe der Hölzer, eine jahrgenaue Datierung des Fundes. Ein Artefakt aus der Kammer konnte bereits auf das Jahr 585 vor Christus datiert werden.

Die Konservierung der jahrtausendealten Eichenhölzer stellt eine besondere Herausforderung dar. Um sie vor dem Zerfall zu schützen, wurden sie unmittelbar nach der Freilegung in chemische Bäder getaucht und anschließend in die Restaurierungswerkstatt des Landesdenkmalamtes gebracht. Dort werden sie nun in einem aufwendigen Verfahren gefriergetrocknet, um sie langfristig zu erhalten. Dieser Prozess wird voraussichtlich drei Jahre in Anspruch nehmen.

Der Fund der Grabkammer ist ein bedeutender Beitrag zur Erforschung der Kelten in Süddeutschland und lässt auf weitere Erkenntnisse über ihre Kultur und Lebensweise hoffen.

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