12.11.2024
Söder schlägt Ferienticket als Alternative zum Deutschlandticket vor

Verkehr: Söder stellt Zukunft des Deutschlandtickets infrage

Die Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte in München Zweifel an der langfristigen Finanzierbarkeit des Angebots, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage sehe er keine Perspektive für das Ticket in seiner jetzigen Form. Wie die "Zeit" am 12.11.2024 berichtete, brachte Söder die Idee eines vergünstigten "Ferientickets" ins Spiel. Dieses solle für 49 Euro einen Monat im Jahr gelten und den Bürgern ermöglichen, kostengünstig zu verreisen, beispielsweise nach Bayern.

Söder kritisiert, dass zu viel Geld in die Subventionierung der Tickets und zu wenig in den Ausbau der Infrastruktur fließe. "Schiene, Verkehr, Brücken, Wohnungen können noch mehr Geld vertragen. Deutlich mehr Geld", so der bayerische Ministerpräsident laut dpa. Das Deutschlandticket koste Bayern jährlich 400 Millionen Euro. Diese Balance halte er auf Dauer für falsch. Eine grundlegende Überarbeitung sei notwendig. Ein Ferienticket würde Bayern, je nach Ausgestaltung, zwischen 30 und 60 Millionen Euro im Jahr kosten. Die eingesparten Mittel könnten dann in die Infrastruktur investiert werden.

Wie dpa weiter berichtet, gefährdet das Aus der Ampel-Koalition die Finanzierungspläne für das Deutschlandticket. Baden-Württemberg und Niedersachsen drängen auf eine Gesetzesänderung im Bundestag, um das Angebot zu sichern. Das Ticket ermöglicht die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in ganz Deutschland – unabhängig von Bundesland, Verkehrsverbund oder Tarifgebiet. Es gilt für Bus und Bahn, ausgenommen sind Züge des Fernverkehrs (ICE, IC, TGV).

Das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium, das den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat, versicherte laut dpa, dass das Aus der Regierungskoalition und der nicht verabschiedete Haushalt keine unmittelbaren Folgen für das Deutschlandticket hätten. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) mahnte jedoch an, nicht verbrauchte Mittel ins nächste Jahr zu übertragen, um eine mögliche Preiserhöhung zu vermeiden.

Auch andere Medien berichteten über Söders Äußerungen und die damit verbundene Unsicherheit über die Zukunft des Deutschlandtickets. So zum Beispiel die "Frankfurter Rundschau" (FR) und die "Aachener Zeitung". Die FR zitiert Söder ebenfalls mit seiner Aussage zur Finanzierbarkeit des Tickets und der Idee eines Ferientickets. Die "Aachener Zeitung" berichtet ebenfalls über die Warnungen aus Niedersachsen und Baden-Württemberg vor einem Aus des Deutschlandtickets.

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