Das Jahr 2024 war geprägt von einer Vielzahl von Tarifkonflikten in Deutschland. Wie die F.A.Z. berichtete, erreichte der vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ermittelte Jahresindex zur Intensität von Tarifkonflikten einen Wert von 11,4 Punkten je Tarifrunde. Dies ist zwar niedriger als der Wert von 12,7 Punkten im Jahr 2023, aber immer noch höher als der Durchschnitt von 8,4 Punkten seit der Jahrtausendwende. Die F.A.Z. zitierte die IW-Forscher Hagen Lesch und Lennart Eckle mit den Worten: „Die im zweiten Halbjahr geführten Tarifrunden fielen weniger konfliktreich aus“. Die Forscher räumten jedoch ein, dass die Konfliktneigung insgesamt hoch bleibe.
Die Tagesschau dokumentierte zahlreiche Tarifkonflikte im Laufe des Jahres 2024. Dazu gehörten Streiks bei der Deutschen Bahn, der Lufthansa, an Unikliniken und in der Stahlindustrie. Die Konflikte wurden durch die hohe Inflation befeuert, die die Kaufkraft der Beschäftigten verringerte und gleichzeitig den Unternehmen durch steigende Produktionskosten weniger Spielraum für Lohnerhöhungen ließ.
Besonders hervorzuheben ist der Tarifkonflikt im Bauhauptgewerbe. Wie der DGB berichtete, forderte die IG BAU 500€ mehr pro Monat. Die Arbeitgeber lehnten den Schlichterspruch ab, was zu massiven Streiks führte. Schließlich einigte man sich auf einen Tarifvorschlag, der Lohnerhöhungen in mehreren Stufen sowie einen Festbetrag vorsah.
Auch im öffentlichen Dienst kam es zu Auseinandersetzungen. Verdi forderte 10,5 Prozent mehr Lohn und Mindesterhöhungen von 500 Euro, wie auf verdi.de berichtet wird. Zusätzlich verlangte Verdi einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig, und es kam zu Streiks an verschiedenen ARD-Sendern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tarifkonflikte 2024 von der anhaltenden Inflation und den damit verbundenen Kaufkraftverlusten der Beschäftigten geprägt waren. Die Gewerkschaften kämpften für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, während die Arbeitgeber auf wirtschaftlich vertretbare Lösungen pochten. Die Konflikte führten zu zahlreichen Streiks und Verhandlungen, die die deutsche Wirtschaft und den öffentlichen Dienst gleichermaßen betrafen.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ist-die-zeit-der-harten-arbeitskaempfe-vorbei-110300437.html
https://www.tagesschau.de/thema/tarifkonflikt
https://www.dgb.de/service/weiterer-service/tarifmeldungen/
https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++6d670c18-3f77-11ef-93c4-515347adadd0