Der Thüringen-Tourismus verzeichnet 2024 positive Entwicklungen und nähert sich wieder dem Vor-Corona-Niveau an. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik berichtet, wurden 10,1 Millionen Übernachtungen gezählt – ein Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zu 2023. Auch die Gästeankünfte stiegen um 1,6 Prozent auf 3,9 Millionen. Wie die Zeit unter Berufung auf die DPA meldet, wurde die Marke von zehn Millionen Übernachtungen damit erstmals seit 2019 wieder erreicht. Wirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU) bewertet diese Entwicklung positiv und sieht den Thüringen-Tourismus auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Gleichzeitig betont sie, wie vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft berichtet wird, dass der Fokus verstärkt auf die Wertschöpfung der Betriebe und nicht allein auf die Gästezahlen gelegt werden sollte.
Die positive Entwicklung verteilt sich jedoch nicht gleichmäßig über den Freistaat. Während Erfurt, Weimar und die Region um die Wartburg Zuwächse verzeichneten, mussten der Thüringer Wald, das Altenburger Land und das Saaleland Rückgänge hinnehmen. Wie die Nordthüringen.de berichtet, konnte selbst das EM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft in Blankenhain dem Weimarer Land keinen positiven Schub verleihen.
Thüringen bleibt weiterhin ein Ziel für Kurzurlaube. Die durchschnittliche Verweildauer lag 2024 bei 2,6 Tagen. Laut den vom Thüringer Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen verbrachten ausländische Gäste im Durchschnitt weniger Zeit in Thüringen als inländische Touristen. Die Rhön verzeichnete die längsten Aufenthalte, während die Verweildauer in Weimar und Erfurt am kürzesten ausfiel.
Ein Wermutstropfen ist die Entwicklung bei den ausländischen Gästen. Während deutschlandweit die Übernachtungen ausländischer Touristen um 5,4 Prozent stiegen, verzeichnete Thüringen einen Rückgang von 0,7 Prozent. Boos-John sieht hier Nachholbedarf und führt die Entwicklung, wie auf der Webseite des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft zu lesen ist, unter anderem auf den noch nicht abgeschlossenen Strukturwandel im Hotel- und Gaststättengewerbe zurück. Die neue „Tourismusstrategie Thüringen 2035“ soll hier Abhilfe schaffen und neben den Gästezahlen auch die Umsatz- und Ertragsentwicklung berücksichtigen.
Positive Impulse setzen die Preisträger des Thüringer Tourismuspreises 2024. Wie die IHK Gera berichtet, wurden Unternehmen für innovative und kundenorientierte Angebote ausgezeichnet. Zu den Gewinnern zählen die Thüringer Wald Service GmbH für die Thüringer Wald Card, die Hainichhöfe Premiumchalets für ihr nachhaltiges Tourismuskonzept und das Weimar-Haus für seine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur. Zusätzlich wurde das Spa & Golf Resort Weimarer Land für seine Rolle als Gastgeber der deutschen und englischen Nationalmannschaft während der Fußball-EM mit dem Sonderpreis „Touristiker des Jahres“ geehrt. Wie auf der Webseite des Thüringer Tourismusnetzwerks zu lesen ist, wurde der Preis vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft vergeben.
Der Thüringer Destinationstag 2024, ebenfalls vom Thüringer Tourismusnetzwerk dokumentiert, widmete sich dem Thema „Reiseentscheidung“ und bot der Branche eine Plattform zum Austausch und zur Entwicklung neuer Strategien.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-02/21/urlaub-in-thueringen-wieder-so-gefragt-wie-vor-corona
https://statistik.thueringen.de/presse/2025/pr_051_25.pdf
https://wirtschaft.thueringen.de/ministerium/presseservice/detailseite-1/boos-john-zum-abschneiden-des-thueringen-tourismus-im-jahr-2024-zurueck-zu-alter-staerke
https://www.ihk.de/gera/wirtschaftsraum-ostthueringen/ihre-branche/tourismus-gastgewerbe/thueringer-tourismuspreis-3679742
https://thueringen.tourismusnetzwerk.info/wissen/strategie/thueringer-tourismuspreis-2024/
https://thueringen.tourismusnetzwerk.info/wissen/strategie/thueringer-destinationstag-2024/