Sachsen-Anhalt verfügt über ein komplexes Netz an Verkehrsverbünden, die den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Land organisieren. Wie die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) auf ihrer Webseite darstellt, sind die zwei größten Verbünde der Magdeburger Regionalverkehrsverbund (marego) und der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV).
Marego deckt laut NASA die Landeshauptstadt Magdeburg sowie die Landkreise Börde, Jerichower Land und Salzlandkreis ab. Zusätzlich gehören die Bahnhöfe Sandersleben (Landkreis Mansfeld-Südharz), Tangerhütte (Landkreis Stendal) und Nienhagen (Landkreis Harz) sowie Helmstedt und Wolfsburg (Niedersachsen) zum marego-Gebiet. Innerhalb des marego-Gebiets werden diverse Fahrkarten, sowohl Einzelfahrscheine als auch Zeitkarten, angeboten. Auch das Sachsen-Anhalt-Ticket und das Deutschland-Ticket werden anerkannt, wie die NASA bestätigt.
Der MDV erstreckt sich über die Landkreise Saalekreis, Burgenlandkreis, Nordsachsen, Leipziger Land, Altenburger Land und die Städte Halle (Saale) und Leipzig. Im MDV Nord, der die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie die Städte Dessau-Roßlau und Könnern (Salzlandkreis) umfasst, gilt das MDV-Ticket ausschließlich in Nahverkehrszügen. Für Straßenbahnen und Busse im MDV Nord gelten, wie die NASA erklärt, die Tarife der jeweiligen Verkehrsunternehmen. Wie bei marego, werden auch im MDV verschiedene Ticketarten angeboten und das Sachsen-Anhalt-Ticket sowie das Deutschland-Ticket akzeptiert.
Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtete, gibt es in Sachsen-Anhalt Diskussionen über die Erweiterung der Verkehrsverbünde. Von 14 Landkreisen sind laut Infrastrukturministerium zehn an marego oder MDV beteiligt. Vier Landkreise sind keinem Verbund angeschlossen, was zu unterschiedlichen Tarifen beim Überqueren von Kreisgrenzen führt. Während einige die Vorteile eines gemeinsamen Angebots und einer gemeinsamen Planung sehen, so Claudia Stein, Geschäftsführerin der Halberstädter Verkehrs GmbH, wiegen für andere die Kosten schwerer. Für Nutzer des Deutschlandtickets spielt die Verbundzugehörigkeit ohnehin keine Rolle.
Der Landkreis Mansfeld-Südharz sieht laut Zeit, die sich wiederum auf die dpa beruft, derzeit keine Notwendigkeit für einen Beitritt zu einem größeren Verbund. Sprecherin Michaela Heilek gab an, dass Fahrpreiserhöhungen nur akzeptabel seien, wenn das erweiterte Leistungsspektrum auch tatsächlich von einem Großteil der Bevölkerung genutzt würde. Im Harz hingegen wird ein Beitritt geprüft, wie Christian Fischer, Geschäftsführer der Harzer Verkehrsbetriebe, laut dpa mitteilte. Im Rahmen des Modellprojekts „Harzbewegt“ wird eine ergebnisoffene Prüfung durchgeführt, um die finanziellen Auswirkungen eines Beitritts zu bewerten.
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