19.10.2024
Verzögerte Rückkehr: NASA-Astronauten bleiben bis 2025 an Bord der ISS

Starliner-Probleme: NASA-Astronauten kehren erst 2025 zurück

Die NASA hat bekannt gegeben, dass die beiden Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore, die seit Anfang Juni 2024 an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) sind, erst im Februar 2025 zur Erde zurückkehren werden. Ursprünglich war ihre Mission auf eine Woche ausgelegt, doch aufgrund technischer Probleme mit dem Raumfahrzeug Starliner von Boeing verzögert sich die Rückkehr erheblich.

Die Entscheidung, die Astronauten mit einem anderen Raumschiff, dem Crew Dragon von SpaceX, zurückzubringen, wurde aus Sicherheitsgründen getroffen. NASA-Administrator Bill Nelson erklärte, dass die Risiken, die mit der Rückkehr im Starliner verbunden sind, als zu hoch eingeschätzt wurden. Die Astronauten sollen nun Teil der Crew 9 werden, die mit dem Crew Dragon im Februar 2025 zur Erde fliegen wird.

Technische Probleme mit dem Starliner

Der Starliner, der als Teil des Commercial Crew Program der NASA entwickelt wurde, hatte bereits vor dem bemannten Testflug mit verschiedenen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Während des Andockmanövers an die ISS traten Probleme mit den Triebwerken auf, die zu einer Überhitzung und einem Leistungsabfall führten. Zudem gab es Heliumlecks, die während des Flugs entdeckt wurden. Diese Probleme führten dazu, dass die NASA lange überlegte, ob die Astronauten trotzdem mit dem Starliner oder erst später mit dem Crew Dragon zur Erde zurückgeholt werden sollten.

Die NASA hatte in der Vergangenheit bereits positive Erfahrungen mit SpaceX gemacht, das seit 2020 erfolgreich Astronauten zur ISS befördert. Im Gegensatz dazu hat Boeing mit seinem Starliner-Projekt Schwierigkeiten, die seit Jahren bestehen. Während der Starliner im Juni 2024 erfolgreich zur ISS flog, war dies der erste bemannte Testflug nach einer Reihe von Verzögerungen und technischen Problemen.

Auswirkungen auf die ISS-Besatzung

Die ISS wird derzeit von sechs Astronauten bewohnt, darunter die beiden Starliner-Astronauten. Die regulären Besatzungsmitglieder der ISS müssen sich nun an die verlängerte Anwesenheit von Williams und Wilmore anpassen. Der für September geplante Start der Crew 9 wird nur mit zwei Astronauten durchgeführt, um Platz für die Rückkehr der beiden Starliner-Astronauten zu schaffen.

Die NASA hat betont, dass die beiden Astronauten gut ausgebildet sind und sich in allen Gesprächen über ihre Situation einbringen. Die Astronauten haben erklärt, dass sie bereit sind, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sicher zur Erde zurückzukehren.

Die Zukunft des Starliner-Programms

Die Probleme mit dem Starliner werfen Fragen über die Zukunft des Programms auf. Boeing hat in der Vergangenheit milliardenschwere Verträge mit der NASA für den Transport von Astronauten zur ISS erhalten. Während SpaceX bereits mehrere erfolgreiche Missionen durchgeführt hat, steht Boeing unter Druck, die Probleme mit dem Starliner zu lösen und das Vertrauen der NASA zurückzugewinnen.

Die NASA wird weiterhin eng mit Boeing zusammenarbeiten, um die technischen Schwierigkeiten zu beheben. In der Zwischenzeit wird der Starliner ohne Besatzung zur Erde zurückkehren, während die Astronauten mit dem Crew Dragon zurückgebracht werden.

Fazit

Die Entscheidung, die Astronauten erst 2025 zurückzubringen, ist ein weiterer Rückschlag für das Starliner-Programm und wirft Fragen über die Zuverlässigkeit der Raumfahrzeuge auf. Die NASA hat jedoch betont, dass die Sicherheit der Astronauten oberste Priorität hat und dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um eine sichere Rückkehr zu gewährleisten.

Die Situation zeigt die Herausforderungen, vor denen die Raumfahrtindustrie steht, insbesondere in Zeiten, in denen mehrere Unternehmen um die Vorherrschaft im Bereich der bemannten Raumfahrt konkurrieren. Die NASA wird weiterhin ihre Partnerschaften mit beiden Unternehmen überwachen, um sicherzustellen, dass die Astronauten sicher zur Erde zurückkehren können.

Die Entwicklungen rund um das Starliner-Programm werden weiterhin genau verfolgt, da sie nicht nur die Zukunft von Boeing, sondern auch die der bemannten Raumfahrt insgesamt beeinflussen könnten.

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