Die IG Metall hat für Montag, den 1. Dezember 2024, umfassende Warnstreiks in sämtlichen Volkswagen-Werken angekündigt. Dies meldet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Der Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen, Thorsten Gröger, bestätigte die Arbeitsniederlegungen, ohne jedoch nähere Angaben zu machen. Wie die „Zeit“ online berichtet, endete die Friedenspflicht, die Streiks untersagt, um Mitternacht. Bereits Anfang Dezember hatte die Gewerkschaft zeitweise Arbeitsunterbrechungen an allen Standorten in Aussicht gestellt, ohne jedoch konkrete Termine zu nennen.
Kern des Konflikts ist die Vergütung der etwa 120.000 Beschäftigten der Volkswagen AG, für die ein eigener Haustarifvertrag gilt. Volkswagen lehnt bislang jegliche Gehaltserhöhung ab und fordert angesichts der angespannten Konzernsituation stattdessen eine Lohnreduzierung um zehn Prozent. Dem Tagesspiegel zufolge stehen auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen im Raum. Am 9. Dezember sollen die Tarifverhandlungen zwischen IG Metall und Volkswagen fortgesetzt werden.
Zuletzt kam es bei Volkswagen im Rahmen der Haustarifrunde 2021 zu Warnstreiks an einzelnen Standorten. Flächendeckende Aktionen an allen sechs großen Werken in Westdeutschland gab es zuletzt im Jahr 2018. Damals beteiligten sich laut IG Metall über 50.000 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen. Der „Stern“ berichtet, dass die IG Metall mit den Warnstreiks den Druck im Tarifkonflikt in Bezug auf Lohnkürzungen, Stellenabbau und mögliche Werksschließungen erhöhen möchte.
Die „taz“ berichtet von großer Frustration unter den Beschäftigten, die die Möglichkeit von Warnstreiks als Ventil betrachten. Die IG Metall fordert die Übernahme des Pilotabschlusses der Metall- und Elektroindustrie, der eine Erhöhung um 5,1 Prozent in zwei Schritten vorsieht. Volkswagen lehnt dies ab. Der Nordschleswiger berichtet, dass IG Metall und Betriebsrat einen Zukunftsplan präsentiert haben, um Kosten ohne Werksschließungen und Entlassungen zu reduzieren. Im Gegenzug fordern sie vom Konzern einen Verzicht auf diese Maßnahmen.
Auch die Rheinische Post berichtet über die angekündigten Warnstreiks und zitiert Thorsten Gröger mit den Worten: „Am Montag werden in allen Werken Warnstreiks beginnen.“ Die Zeitung hebt die schwierige Situation des Konzerns hervor, der mit hohen Kosten und einer schwachen Rendite zu kämpfen hat. Die Tagesschau meldet, dass die Börse skeptisch auf die Entwicklungen bei Volkswagen reagiert und die VW-Aktie im Tagesverlauf auf ein neues Tief gefallen ist.
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