19.10.2024
Vorfall bei Logistikfirma in Neufahrn: Auslauf gefährlicher Chemikalien

Neufahrner Logistikfirma: Ätzende Flüssigkeiten ausgelaufen

Am Mittwochmorgen ereignete sich in einem Logistikunternehmen in Neufahrn ein Vorfall, der die Sicherheit am Arbeitsplatz und den Umgang mit gefährlichen Stoffen in den Fokus rückte. Ein Lagerarbeiter beschädigte mit seinem Gabelstapler versehentlich einen Tank, der mit Wasserstoffperoxid und Peroxyessigsäure gefüllt war, zwei stark ätzenden und potenziell brandfördernden Chemikalien. Dieser Vorfall führte zu einem schnellen und koordinierten Einsatz von Feuerwehr und Rettungskräften.

Der Vorfall im Detail

Der Unfall geschah gegen 9 Uhr in der Lagerhalle des Unternehmens, als der 51-jährige Staplerfahrer eine Wechselbrücke entlud. Bei dieser Tätigkeit stach er mit einem der Gabelzinken in einen Tank, was dazu führte, dass nahezu der gesamte Inhalt von etwa 200 Litern auslief. Die Chemikalien verteilten sich zunächst über den Boden der Wechselbrücke und breiteten sich anschließend auf den Speditionshof aus, wo sie eine Fläche von ungefähr 50 Quadratmetern bedeckten.

Schnelle Reaktion der Mitarbeiter

Der Staplerfahrer reagierte geistesgegenwärtig, indem er den beschädigten Tank mit einer Restmenge der Flüssigkeit zu einer in der Halle vorgesehenen Auffangwanne transportierte. Zudem informierte er seine Kollegen, die daraufhin die Halle verließen. Diese sofortige Maßnahme trug dazu bei, mögliche Gefahren für die Mitarbeiter zu minimieren.

Einsatz der Feuerwehr

Infolge des Vorfalls wurden mehrere Feuerwehren aus der Umgebung alarmiert, darunter die Feuerwehren aus Eching, Neufahrn und Dietersheim sowie das Kreisbrandkommando. Insgesamt waren etwa 62 Einsatzkräfte vor Ort, die sich um die Eindämmung und Beseitigung der gefährlichen Flüssigkeiten kümmerten.

Umgang mit gefährlichen Stoffen

Die Feuerwehr stellte schnell fest, dass die Temperatur- und Windverhältnisse günstig waren, sodass lediglich geringe Mengen an ätzenden Dämpfen freigesetzt wurden. Eine vollständige Absperrung des betroffenen Areals war daher ausreichend, und der Verkehr auf der nahegelegenen Staatsstraße 2053 war nicht beeinträchtigt. Mit Hilfe von Atemschutzgeräten banden die Feuerwehrmänner die ausgelaufene Flüssigkeit und entsorgten sie sicher. Der beschädigte Tank wurde in ein verschließbares Bergefass verpackt.

Keine Gefährdung für die Umwelt

Messungen vor Ort ergaben, dass zu keiner Zeit Gefahr für die Umwelt oder das Grundwasser bestand. Ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes bestätigte, dass keine Hinweise auf eine Grundwasserverschmutzung gefunden wurden. Diese Ergebnisse sind ein positives Zeichen und zeigen, dass die Sicherheitsmaßnahmen und Notfallpläne des Unternehmens und der Feuerwehr effektiv waren.

Verletzte und weitere Auswirkungen

Glücklicherweise wurde bei dem Vorfall niemand verletzt. Dies ist insbesondere bemerkenswert, da die ausgelaufenen Chemikalien in der Lage sind, Augen und Atemwege zu reizen. Die schnelle und koordinierte Reaktion der Mitarbeiter und der Einsatzkräfte trugen entscheidend dazu bei, dass es nicht zu einem weiteren Vorfall oder gesundheitlichen Schäden kam.

Fazit

Der Vorfall in Neufahrn unterstreicht die Notwendigkeit von Schulungen im Umgang mit gefährlichen Stoffen sowie die Bedeutung von Notfallplänen in Logistikunternehmen. Durch eine umsichtige Reaktion konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Behörden und die Feuerwehr haben die Situation zügig unter Kontrolle gebracht, und die Sicherheit der Mitarbeiter sowie der Umwelt wurde gewährleistet. Solche Vorfälle erinnern uns daran, wie wichtig Sicherheitsvorkehrungen und eine gute Kommunikation am Arbeitsplatz sind.

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