Erneut kommt es in Sachsen-Anhalt zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Sachsen, berichtet, hat die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte von Kitas, Verwaltungen und Behörden zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Die Warnstreiks sollen in der kommenden Woche stattfinden und betreffen insbesondere den Norden und Süden Sachsen-Anhalts.
Am Dienstag ist ein großer Warnstreik im Norden Sachsen-Anhalts geplant. Betroffen sind unter anderem Mitarbeiter aus den Verwaltungen der Städte, Gemeinden und Landkreise, kommunale Kindergärten in Magdeburg, die Müllabfuhr, das Arbeitsamt und Wasserversorger. Treffpunkt für die Streikenden ist die Magdeburger Johanniskirche. Wie die Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Sachsen-Anhalt Nord, Annett Kannenberg-Bode, mitteilte, soll dort der Opfer des Anschlags von München gedacht werden.
Auch im Süden Sachsen-Anhalts sind Warnstreiks geplant. Wie Verdi berichtet, wird am Dienstag erneut in Kitas und Verwaltungen in Dessau-Roßlau gestreikt. Am Mittwoch sind Beschäftigte im Saalekreis zum Warnstreik aufgerufen, am Donnerstag folgen Mitarbeitende im Burgen- und im Salzlandkreis. Auch die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtete über die erneuten Streiks und die Auswirkungen auf Kitas und die Abfallentsorgung in Magdeburg und Halle. Die MZ erwähnt zudem Streiks in der Altmark, Stendal, der Börde, dem Jerichower Land und der Harzregion, die neben der Verwaltung auch die Bundeswehr, die Wasserversorgung und den Kulturbereich betreffen.
Hintergrund der Warnstreiks ist der anhaltende Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Verdi fordert acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die kommunalen Arbeitgeber kritisieren die Forderungen als überzogen und verweisen auf die angespannte Haushaltslage. Wie der MDR berichtet, verhandeln Verdi und der dbb mit Bund und Kommunen über Einkommen und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten. Zu diesen gehören nicht nur Verwaltungsangestellte, sondern auch Beschäftigte in Kitas, Schulen, Universitäten, im Nahverkehr, bei den Abfallbetrieben und an Flughäfen, sowie Feuerwehrleute und Bundespolizisten. Auch Focus Online berichtete über die Warnstreiks und die Forderungen von Verdi nach mehr Lohn und mehr freien Tagen.
Bislang konnten sich die Tarifparteien nicht einigen. Wie auf der Webseite von Verdi zu lesen ist, stockten die Tarifverhandlungen im kommunalen Nahverkehr zunächst. Nach bundesweiten Warnstreiks Ende Februar gab es erste Einigungen. Die Verhandlungen waren von massiven Gegenforderungen der Arbeitgeber geprägt.
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