21.1.2025
Wasserstoff-Speicherung: Pilotprojekt in Ostfriesland erfolgreich gestartet

Wasserstoffspeicherung in Kavernen: Pilotprojekt in Ostfriesland gestartet

In Ostfriesland hat ein zukunftsweisendes Forschungsprojekt zur unterirdischen Speicherung von Wasserstoff begonnen. Wie die Zeit berichtete, testet das Unternehmen Storag Etzel im Landkreis Wittmund erstmals die Lagerung von Wasserstoff in Salzkavernen unter realen Bedingungen.

Kavernenspeicher sind große Hohlräume in unterirdischen Salzformationen wie Salzstöcken. Mit dem Projekt soll erprobt werden, wie sich bestehende Kavernen, die bislang als Speicher für Erdgas und Erdöl dienten, für die Wasserstoffspeicherung umwidmen lassen. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende, da CO2-neutral erzeugter Wasserstoff künftig eine Schlüsselrolle als Energieträger und Rohstoff für die Industrie spielen soll.

Befüllung mit Wasserstoff hat begonnen

Wie Storag-Projektleiter Carsten Reekers mitteilte, hat die Befüllung der Kavernen mit Wasserstoff um den Jahreswechsel begonnen. Zuvor waren zwei bestehende Kavernen umgerüstet und auf Dichtigkeit geprüft worden. "Nach erwarteten Anlaufschwierigkeiten in der Beschaffung von Wasserstoff sind nun, Stand Ende Januar, mehrere Tonnen bei einem maximalen Druck von 170 bar sicher im Untergrund gespeichert", erklärte Reekers.

Insgesamt sollen im Rahmen des Tests 90 Tonnen Wasserstoff eingespeichert werden. Da eine Pipelineanbindung für Wasserstoff noch fehlt, wird das Gas derzeit mit Lastwagen angeliefert. Bis zum Sommer sind laut Storag rund 200 Lkw-Lieferungen geplant.

Pilotprojekt als Blaupause für Deutschland

Das vom Land Niedersachsen und dem Bundeswirtschaftsministerium geförderte Pilotprojekt H2CAST Etzel läuft seit 2022 und soll als Blaupause für die Umrüstung weiterer Kavernen in ganz Deutschland dienen. "Wir sind startklar, wenn der H2-Markt es ist", betonte Projektleiter Reekers.

Der Salzstock unter Etzel beherbergt eines der größten Kavernenfelder in Nordwesteuropa. Aktuell werden dort in insgesamt 75 Kavernen Gas und Rohöl gelagert, darunter ein Großteil der deutschen Rohölreserve. Platz ist dort für insgesamt 99 Kavernen.

Experten rechnen künftig mit einem großen Bedarf an Wasserstoffspeichern in Deutschland. Die Kavernen seien laut Storag skalierbar und flexibel, sodass sich bestehende Gas- und Ölspeicher für Wasserstoff "zeitnah" umwidmen ließen.

Weitere Projekte in Deutschland

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete, ist Storag Etzel nicht das erste Unternehmen, das die Speicherung von Wasserstoff in Kavernen erprobt. Ähnliche Projekte gibt es etwa auch vom Energieversorger EWE in Brandenburg und von Uniper in der Krummhörn im Landkreis Aurich.

Die Forschungsergebnisse und technischen Standards des Pilotprojekts in Etzel sollen geteilt werden, um die Entwicklung der Wasserstoffspeicherung in Deutschland voranzutreiben. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-01/21/wie-laesst-sich-wasserstoff-speichern-test-in-ostfriesland
  • https://www.storag-etzel.de/
  • https://h2cast.com/
  • https://www.uniper.energy/news/de/forschungsprojekt-zur-speicherung-von-wasserstoff--geht-an-den-start
Weitere
Artikel