Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, wurde bei den aktuellen Abbrucharbeiten an der Dresdner Carolabrücke eine Bombe entdeckt. Der Fundort am Terrassenufer wurde daraufhin gesperrt. Die Polizei geht zunächst von einer Weltkriegsbombe aus und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wurden hinzugezogen. Die "Zeit" berichtet online, dass die Abbrucharbeiten an der teilweise eingestürzten Brücke bereits seit Monaten andauern. Im September war ein Brückenteil unerwartet eingebrochen und in die Elbe gestürzt, was den vollständigen Abriss erforderlich machte.
Auch über 75 Jahre nach Kriegsende hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst Sachsen (KMBD) noch immer alle Hände voll zu tun. Laut Polizei Sachsen rückten die Spezialisten im Jahr 2022 zu 664 Einsätzen aus und bargen dabei über 150 Tonnen Kampfmittel. Den größten Anteil machten Artilleriemunition (rund 130.000 kg) und Nahkampfmittel (circa 20.000 kg) aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Funde um 25 Prozent gestiegen. Nicht alle Kampfmittel können transportiert werden. 2022 entschärfte der KMBD 16 Bomben vor Ort, während 31 Sprengungen direkt am Fundort vorgenommen werden mussten. Zu den besonderen Einsätzen zählten fünf Tauchgänge der KMBD-Einsatztaucher sowie die Fernentschärfung einer amerikanischen 250-kg-Fliegerbombe in Dresden mithilfe einer Wasserstrahlschneidanlage im Oktober 2022.
Der Fund einer Bombe bei Bauarbeiten ist in Dresden kein ungewöhnliches Ereignis. Der KMBD bearbeitet auch Anfragen zur Überprüfung von Grundstücken auf mögliche Kampfmittelbelastung. Im Jahr 2022 gingen 236 solcher Anfragen ein. Die Polizei Sachsen rät, verdächtige Gegenstände nicht anzufassen, den Fundort zu sichern und die Polizei über die Notrufnummer 110 zu verständigen.
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