23.10.2024
Wenn Muskeln zur Obsession werden

Die männliche „Muskelsucht“

Der Wunsch nach einem durchtrainierten Körper ist in der heutigen Gesellschaft weit verbreitet. Doch was passiert, wenn das Streben nach Muskeln zwanghafte Züge annimmt? Immer mehr Männer leiden unter der sogenannten „Muskelsucht“, einem Phänomen, das auch unter dem Begriff Muskeldysmorphie bekannt ist.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, verbringen junge Männer, die von dieser Störung betroffen sind, Stunden im Fitnessstudio und opfern ihre Freizeit und soziale Kontakte für das Training. Die FAZ beschreibt den Fall des jungen Mannes Arne Bredemeyer, der tagsüber im Fitnessstudio trainiert und nachts heimlich Liegestütze und Sit-ups macht.

Die Betroffenen leiden unter einer verzerrten Körperwahrnehmung und sehen sich selbst als zu dünn und unsportlich, obwohl sie in den Augen anderer oft bereits sehr muskulös sind. Der Neuropsychiater Philip E. Mosley beschrieb dieses Phänomen bereits 2008 und stellte fest, dass die Betroffenen trotz eines muskulösen Körpers das Gefühl haben, klein und schwach zu sein.

Die Ursachen für die Muskelsucht sind vielfältig. Soziologen wie Robert Gugutzer sehen einen Zusammenhang mit der Verunsicherung vieler Männer in Bezug auf ihre Rolle in der Gesellschaft. Der durchtrainierte Körper diene als Anker für ein traditionelles Männerbild in einer Zeit, in der die Rollenbilder zunehmend verschwimmen.

Auch die Medien und die Werbung spielen eine Rolle, indem sie ein unrealistisches Männerbild propagieren. Muskulöse Körper werden oft mit Erfolg, Attraktivität und Männlichkeit gleichgesetzt. Dies führt dazu, dass sich viele Männer unter Druck gesetzt fühlen, diesem Idealbild zu entsprechen.

Die Muskelsucht kann schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben. Neben körperlichen Schäden durch Übertraining und Mangelernährung, leiden viele unter sozialer Isolation, Depressionen und einem geringen Selbstwertgefühl.

Die Therapie der Muskelsucht gestaltet sich schwierig, da die Betroffenen ihr Verhalten oft nicht als problematisch erkennen. Eine wichtige Rolle spielen die Aufklärung über die Krankheit und die Förderung eines gesunden Körperbildes.

Es ist wichtig, dass die Gesellschaft ein Bewusstsein für die Problematik der Muskelsucht entwickelt und die Betroffenen unterstützt. Nur so kann es gelingen, dem gefährlichen Trend entgegenzuwirken und ein gesundes Körperbild zu fördern.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/wissen/psychotherapie-gegen-maennliche-muskelsucht-110060606.html
  • https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Maenner-und-die-Muskelsucht-403414.html
  • https://www.menshealth.de/behandlung/muskelsucht-das-steckt-hinter-dem-adonis-komplex/
  • https://www.spektrum.de/kolumne/muskeln-sind-das-maennlichste-aller-attribute/1992049
  • https://www.medikamente-per-klick.de/apotheke/krankheitenglossar/muskeldysmorphie/?srsltid=AfmBOor0CDPs_X8Qv5kv2FOXYtnqvdt0OqmXfOuBoAq8RZaNEQIfRWm1
  • https://www.loveline.de/themen/koerper-aussehen/bodycheck/muskelsucht/
  • https://pepinfo.ch/de/angebote-pep/fitness-muskelsucht.php
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