19.10.2024
Wetterlage im Juli 2024: Ein Monat voller Überraschungen
Wetterdienst: Juli war wechselhaft

Wetterdienst: Juli war wechselhaft

Im Juli 2024 erlebte Deutschland einen Wetter-Mix, der durch eine Kombination aus warmen Temperaturen, häufigen Niederschlägen und einer relativ hohen Anzahl an Sonnenstunden gekennzeichnet war. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) war der Monat sowohl wärmer als auch feuchter als in den Vergleichsperioden und brachte zudem eine bemerkenswerte Anzahl an Sommertagen.

Temperaturentwicklung im Juli

Das Temperaturmittel für den Juli 2024 betrug 18,9 Grad Celsius und lag damit um 2,0 Grad über dem langjährigen Durchschnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Diese Abweichung zeigt, dass der Monat im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt wärmer war. Der wärmste Tag des Monats wurde in Bad Muskau, Sachsen, verzeichnet, wo am 10. Juli eine Höchsttemperatur von 34,8 Grad Celsius gemessen wurde. Trotz dieser Höchstwerte kam es zum Monatsende zu einem markanten Temperatursturz, wobei in Deutschneudorf-Brüderwiese in Sachsen am 30. Juli nur 3,8 Grad Celsius erreicht wurden, was den bundesweiten Tiefstwert darstellt.

Niederschläge und Wetterereignisse

Der Juli 2024 war durch viel Regen geprägt. Insgesamt fielen im Durchschnitt 88 Liter pro Quadratmeter, was einen Anstieg von etwa 14 Prozent im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990 darstellt, in der der Niederschlag bei 78 Litern pro Quadratmeter lag. Im Vergleich zur feuchteren Periode von 1991 bis 2020, die einen Durchschnitt von 87 Litern pro Quadratmeter aufwies, stellte der Juli 2024 jedoch einen durchschnittlichen Niederschlag dar.

Besonders betroffen von den Niederschlägen waren der Nordwesten und Süden Deutschlands, während im Südwesten und Osten des Landes Regen nur an wenigen Tagen fiel. Im Bereich südlich der Donau wurden Niederschläge von 150 bis 250 Litern pro Quadratmeter gemessen, wodurch diese Region die nasseste im Juli 2024 war. Im Gegensatz dazu blieben Teile von Nordsachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter relativ trocken.

Häufig gingen die Niederschläge in Form von gewittrigem Starkregen nieder, wobei der DWD am 21. Juli in Steinfurt-Burgsteinfurt (Nordrhein-Westfalen) mit fast 79 Litern die höchste Tagessumme für einen Tag registrierte.

Sonnenstunden und Wetterverteilung

Im Juli 2024 schien die Sonne im Durchschnitt 237 Stunden, was einen Anstieg von etwa 13 Prozent im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 darstellt, in der nur 211 Sonnenstunden verzeichnet wurden. Im Vergleich zur aktuelleren Referenzperiode von 1991 bis 2020, die 226 Sonnenstunden aufwies, ist der Wert jedoch nur leicht überdurchschnittlich. Die sonnigsten Regionen Deutschlands waren die Südosthälfte, wo zwischen 230 und 260 Sonnenstunden registriert wurden. Im Gegensatz dazu lagen die Werte in der Nordwesthälfte bei 200 bis 230 Sonnenstunden.

Brandenburg war mit 258 Sonnenstunden das sonnigste Bundesland, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, wo die Sonne nur etwa 211 Stunden schien. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zur historischen Vergleichsperiode dar, in der Nordrhein-Westfalen nur rund 187 Stunden Sonnenlicht verzeichnete.

Einfluss auf die Bevölkerung und Wirtschaft

Die wechselhaften Wetterbedingungen führten bei Betreibern von Freibädern und anderen Freizeiteinrichtungen zu Herausforderungen. Laut einem Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) blieben die Besucherzahlen im Juni oft hinter den Erwartungen zurück, teils aufgrund des unbeständigen Wetters. Es gab jedoch auch Regionen, in denen die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 Prozent gestiegen sind. Die Personalsituation in den Einrichtungen bleibt angespannt, was die Lage zusätzlich kompliziert.

Schlussfolgerung

Insgesamt zeigt der Juli 2024 ein prägnantes Beispiel für das wechselhafte Wetter, das in den letzten Jahren in Deutschland immer häufiger vorkommt. Mit höheren Durchschnittstemperaturen, signifikanten Niederschlägen und einer bemerkenswerten Anzahl an Sonnenstunden bleibt die Wetterlage für die Bevölkerung und viele Branchen von großer Bedeutung. Der Deutsche Wetterdienst wird weiterhin die Entwicklungen beobachten und entsprechende Prognosen abgeben.

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